Gleichheitszeichen
Nach vier Jahren überarbeitet Kia den Kleinwagen Rio ein wenig. Die Antwort auf die zum Teil deutlich modernere Konkurrenz fällt allerdings ungewöhnlich zurückhaltend aus, wie eine erste Probefahrt gezeigt hat
- Stefan Grundhoff
Frankfurt, 28. Januar 2015 – In der Kleinwagen-Klasse tut sich derzeit einiges: Fiesta, Polo und Corsa sind in ihrer aktuellen Form noch keine zwei Jahre auf dem Markt, mit Mazda 2 und Skoda Fabia wird dieses Segment um weitere, interessante Neuerscheinungen bereichert. Der Kia Rio wurde vor vier Jahren in Genf vorgestellt und nun für leicht überarbeitungsbedürftig befunden. Die Änderungen fallen allerdings äußerst überschaubar aus. Wir konnten uns schon einen ersten Eindruck verschaffen.
Weltweit ist der Kia Rio mit einer halben Million verkaufter Fahrzeuge das erfolgreichste Konzernmodell. Jeder sechste Kia der weltweit im vergangenen Jahr verkauft wurde, trug das Rio-Signet am Heck. In Deutschland langte es mit 7000 verkauften Einheiten nur zu einem Platz in der zweiten Reihe. Selbst in der hauseigenen Palette war er nach Cee‘d, Sportage und Picanto nur die Nummer vier.
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(Bild: press-inform)
Kaum verändert
Das dürfte sich nach der jüngsten Modellpflege kaum ändern, was auch nicht unbedingt vonnöten schien, denn unverändert gehört der Kia Rio zu den sehenswertesten Modellen im hart umkämpften B-Klasse-Segment um die Vier-Meter-Marke. Front und Heck wurden leicht verändert, dazu gibt es ein neues Blau und für die teuerste Ausstattung Spirit anders gestaltete 17-Zoll-Alufelgen. Doch während die Konkurrenz zum Teil schon Turbomotoren, moderne Getriebe und Assistenzsysteme bietet, bleibt der Kleinwagen aus dem koreanischen Sohari hier vergleichsweise blass.
Kein Druckmacher
Das fair gepreiste Basismodell des Kia Rio wird von einem 1,2 Liter großen Saugmotor mit vier Zylindern angetrieben, der 84 PS leistet. Angesichts des Gewichts von knapp 1,2 Tonnen ist das allemal ausreichend für eine Einstiegsvariante, um im städtischen Alltag oder auf Landstraßen nicht zu „verhungern“. Angesichts von 121 Nm maximalem Drehmoment bei 4000/min geht aus niedrigen Drehzahlen allerdings nur wenig; doch Leistung ist im Prinzip ausreichend vorhanden, sofern der Fahrer keine allzu hohen Ansprüche stellt.
Soll es flott voran gehen, muss zurückgeschaltet werden. Wer öfter auf Überlandfahrten oder die Autobahn geht, sollte daher die leistungsstärkere Version mit 109 PS wählen, denn bei höherem Tempo tut sich das Basismodell etwas schwer. Ein Grund ist Kombination aus kleinem Hubraum, fehlender Aufladung und einem Fünfganggetriebe, das zwar leichtgängig, sich jedoch nur unpräzise betätigen lässt und dazu bei höheren Geschwindigkeiten durch einen kurz übersetzten fünften Gang auch noch ein hohes Geräuschniveau in den Innenraum bringt.