Software Defined Storage vom Linux-Distributor Suse

Aus Commodity-Hardware einen Ceph-Cluster zaubern will Suse mit seiner neuen Software SuseEnterprise Storage, die zugleich Suses Einstieg ins Software Defined Storage markiert.

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SuSE steigt in den Software-Defined-Storage-Markt ein
Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Susanne Nolte

Mit Suse Enterprise Storage (SES) will der Linux-Distributor Suse künftig zusätzlich zum Server- auch den Storage-Markt bedienen. Das installationsfertige Software-Bundle verwandelt Standard-x86-Server in einen Ceph-Cluster, bestehend aus Storage- und Monitoring-Nodes sowie einen Management-Node. Das SDS-System (Software Defined Storage), das mit Block-Storage und OSDs (Object Storage Devices) arbeitet, soll nach Suse eine Alternative zu traditionellen Speichersystemen unterhalb der Highend-Klasse, also vom schlichten JBOD (Just a Bunde of Disks) bis zum Midrange-Disk-Array sein.

Zum Funktionsumfang der Version 1.0 gehören bereits Cache Tiering, Thin Provisioning, Copy-on-Write Clones, Erasure Coding, paralleler Objekt- und Block-Zugriff, die OpenStack-Integration, Software-Updates sowie das Erhöhen von Knotenzahl und Kapazität im laufenden Betrieb. Weitere Funktionen wie externe Replikation sollen in künftigen Releases folgen. Für den Beginn rechnet SUSE mit einem Versionszyklus von etwa sechs Monaten.

Als Hardware benötigt SES pro Storage-Knoten 2 GByte RAM und einen 1,5-GHz-CPU-Core für jedes OSD, separate 10-GE-Netze (Gigabit Ethernet) für die Clients und das Backend, exklusive Festplatten für die OSDs JBOD- oder lokaler RAID-1-Konfiguration, zusätzlich dedizierte Festplatten oder SSDs fürs Betriebssystem (RAID 1) sowie zusätzliche 4 GByte RAM fürs eventuelle Cache-Tiering. Die mindestens drei Monitor-Knoten, die der Storage-Cluster benötigt, sollten aus Performance-Gründen auf keinen Fall auf virtuellen Maschinen liegen, können aber bei einer Installation mit weniger als sieben Knoten auf den System-Disks der Storage-Knoten residieren.

Für die Anbindung externer Massenspeicher setzt Suse auf SAS und iSCSI; Fibre Channel und InfiniBand stehen nicht auf dem Programm. Zum exportieren dient NFS, in späteren Versionen folgt vermutlich auch das bisher noch nicht stabil laufende CephFS. Dass die Storage-Cluster-Software Ceph als Shooting Star am Storage-Himmel gilt, liegt nicht zuletzt darin begründet, dass Red Hat die Entwicklerfirma Inktank im Mai 2014 aufkaufte, nachdem sich Ceph bereits in der Community einen Namen gemacht hatte, und bereits von Fujitsu entdeckt wurde.

Die Preise beginnen bei 10.000 US-Dollar für das SES Starting Bundle. Es beinhaltet die SES-Software sowie den SLES (Suse Linux Enterprise Server) für den limitierten Gebrauch, mit denen sich vier Storage-Nodes (mit 1 bis 2 CPU-Sockel), drei bis fünf Monitor- und ein Management-Knoten aufsetzen lassen. jede weitere SLES-Instanz kostet 1499 US-Dollar, jede weitere SES-Instanz 3500 Dollar. Über gebrauchfertige Hardware/Software-Bundles führt Suse bereits Gespräche mit entsprechenden Herstellern, wollte aber noch keine Namen nennen. (sun)