Apple warnt vor "erheblichen" Steuernachzahlungen in Irland

Der iPhone-Hersteller bereitet seine Investoren auf möglicherweise im Milliardenbereich liegende Kosten wegen der aktuell laufenden Steuerermittlungen in Irland vor. Zugleich betont der Konzern, er habe sich an die Gesetze gehalten.

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Tim Cook

Apple-Chef Tim Cook betont stets, dass der Konzern sich an die Gesetze gehalten hat.

(Bild: dpa, Tobias Hase)

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Apple hat seine Anleger in seinem jüngsten 10-K-Börsenbericht gewarnt, dass die EU-Untersuchung des irischen Steuersystems zu einer "erheblichen" finanziellen Belastung für das Unternehmen führen könne. Die EU-Kommission könne Irland auffordern, Steuernachzahlungen für bis zu zehn Jahre einzufordern, schrieb der iPhone-Konzern. Apple sei derzeit allerdings nicht in der Lage, einen möglichen Betrag zu schätzen.

In vorherigen Börsenberichten wie dem aus dem vergangenen November hatte Apple bereits auf die laufende Prüfung und mögliche Belastungen hingewiesen. Der Konzern ist verpflichtet, mögliche Risiken für Investoren detailliert offenzulegen.

Die Financial Times, die die veränderte Formulierung aufspürte, schreibt, dass nach US-Bestimmungen üblicherweise als erheblich ("material") Kosten von mehr als fünf Prozent des durchschnittlichen Vorsteuergewinns der vergangenen drei Jahre bezeichnet würden.

Im Fall von Apple gehe es nach dieser Faustregel um mindestens 2,5 Milliarden US-Dollar, schlussfolgerte die Zeitung. Momentan ist der Konzern an der US-Börse rund 750 Milliarden Dollar wert.

Die EU-Kommission wirft Irland vor, mit Steuervergünstigungen für Unternehmen illegale Beihilfen gewährt und so den Standort-Wettbewerb mit anderen Ländern verzerrt zu haben. Die irische Regierung weist die Vorwürfe zurück. Apple betont, man habe sich stets an die Gesetze gehalten und wende keine Steuertricks an.

Die Steuerrate des Konzerns liegt insgesamt bei rund 27 Prozent und ist damit vergleichbar mit der anderer international agierender Unternehmen. Apple sitzt auf einem Geldberg von derzeit 193,5 Milliarden Dollar. Davon lagert mit 171 Milliarden Dollar der Großteil außerhalb der USA. (mit Material von dpa) / (bsc)