Drei Fragezeichen

Kia hat den Picanto leicht überarbeitet, doch das Update wirkt nicht überall gelungen. Der Basismotor wurde minimal schwächer und durstiger, das Design kaum verändert und der Knieairbag gestrichen. Eine Probefahrt zeigt jedoch, dass der Kleinstwagen kein schlechtes Angebot ist

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Kia
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Frankfurt/Main, 28. Mai 2015 – Es gibt sie noch: Modellpflegen, die einige Fragezeichen hinterlassen. Kia ist mit dem jüngsten Facelift des Picanto eine solche gelungen. Die Verkaufszahlen lagen deutlich unter denen der direkten Konkurrenz, doch Kia hat sich bei den optischen Veränderungen stark zurückgehalten. Noch verwunderlicher scheint das Update beim Basismotor und die Reduzierung des Airbag-Angebotes.

Der Kühlergrill wurde etwas schmaler und der Stoßfänger leicht verändert. Auch Heck wurde die Schürze etwas kräftiger ausgeformt. Die Veränderungen sind aber so minimal, dass der Betrachter den Unterschied schon kennen muss, um zu wissen, ob nun neu oder alt vor ihm steht. Stärker hebt sich der Picanto vom bisherigen Modell erst mit dem Sportpaket ab. Dann sollen „Sportstoßfänger“ vorn wie hinten und ein Auspuff mit Doppelendrohr den Kleinstwagen optisch beschleunigen.

Drei Fragezeichen (15 Bilder)

Nach vier Jahren hat Kia den Picanto leicht überarbeitet. Wir konnten uns schon einen ersten Eindruck verschaffen.

Leicht überarbeitet wurden auch die beiden Motoren. Der Basisbenziner leistet nun 66 statt 69 PS und erfüllt die Euro-6-Norm. Das Drehmoment blieb mit 95 Nm bei 3500/min gleich. Die Beschleunigung von 0 auf Tempo 100 verlangsamte sich von 14,4 auf 14,6 Sekunden, die Höchstgeschwindigkeit stieg dagegen von 153 auf 158 km/h. In der Praxis spielt beides keine Rolle, denn mit dieser Maschine ist der Picanto vor allem in der Stadt zuhause. Schon auf Landstraßen wird es etwas zäh, auf der Autobahn wird sich kaum jemand dauerhaft mehr als Tempo 140 antun. Denn dann wird es in der kleinen Kabine doch recht laut, was in dieser Klasse normal ist. Sein Revier ist der Stadtverkehr, und dort reicht die kleine Maschine locker aus.

In Verbindung mit solchen Updates wird normalerweise um jeden Zehntelliter im NEFZ gerungen. Bei Kia geht der Verbrauch dagegen nach oben: Im Zyklus war er bisher mit minimal 4,2 Litern angegeben, nun mit 4,5. Im Komfort-Paket 2 ist ein Start-Stopp-System und Rekuperation enthalten, was den Verbrauch des Basismotors um 0,1 auf 4,4 Liter senkt. Das 850 Euro teure Paket gibt es allerdings nur für die Topausstattung.