Computer helfen beim Fracken

In den USA erhoffen sich Erdölfirmen einen neuen Boom bei der Förderung aus unkonventionellen Quellen – insbesondere dank Big Data.

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(Bild: Max Phillips (Jeremy Buckingham MLC) / cc-by-2.0)

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Momentan scheint der auf Fracking basierende Ölboom in den USA gestoppt zu sein – von 1536 betriebenen Quellen ist weniger als die Hälfte in Produktion. Allerdings glauben Experten, dass sich das bald ändern könnte. Dabei könnten Big-Data-Analyseverfahren eine wichtige Rolle spielen, berichtet Technology Review in seiner Online-Ausgabe.

Dank neuer Sensortechnik entstehen bei modernen unkonventionellen Bohrungen enorme Informationsmengen, bis zu einem Megabyte pro US-Fuß betragen, der gebohrt wird, heißt es im Bericht "Shale 2.0" des Manhattan Institute. Pro Ölquelle fallen zwischen 1 und 15 Terabyte an, je nach Länge der in den Boden eingebauten Rohrsysteme. Mit der Datenflut lässt sich die Lage des Bohrkopfes optimieren, bessere Erdkarten können erstellt und höhere Produktions- und Transporteffizienzen genutzt werden. Zudem lässt sich besser voraussagen, wo die nächste spannende Formation liegt. Viele Ölfirmen investieren mittlerweile so viel Geld in IT und Datenanalyse wie in die konventionelle Ölsuche und die Produktion.

Gleichzeitig gibt es zahlreiche neue Öl-Startups wie Ayata, FracKnowledge oder Blade Energy Partners, die neue Analysetechnik für traditionelle Ölfirmen anbieten, die sich in dem Bereich nicht auskennen. Frühe Ansätze, Datenanalysesysteme in die Industrie zu bringen, seien gescheitert, schildert Judson Jacobs von der Analysefirma IHS: "Die Ölfirmen stellten ein Paar Data Scientists ein, um ihnen beizubringen, als Erdölingenieure zu arbeiten. Das klappte nicht so gut. Die neue Idee ist es, Ölingenieure mit technischen Experten zusammenzubringen, die die analytische Leistung liefern. Wir "verheiraten" beide Gruppen."

BP aus Großbritannien schuf beispielsweise 2012 ein neuartiges "Entscheidungsanalysenetzwerk", das nun mehr als 200 Menschen beschäftigt. Dort wird nach neuen Big-Data-Ideen und passenden Anwendungsmöglichkeiten im Konzern gesucht.

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