Kolumne: Humor ist, wenn man trotzdem lacht

Nach Maxdata und Leo Computer hat mit E&K Data schon wieder ein IT-Unternehmen Insolvenzantrag stellen mĂĽssen. Heise-resale-Kolumnist Damian Sicking sieht es als seine Aufgabe an, etwas zur Aufmunterung der Mitarbeiter beizutragen.

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Von
  • Damian Sicking

Liebe E&K-Data-Mitarbeiter,

am vergangenen Donnerstag hat der E&K-Vorstand Thomas Everschor und Peter Stelter beim Amtsgericht Mönchengladbach Insolvenzantrag für das Unternehmen gestellt. Nach Maxdata und Leo Computer schon wieder eine Firma aus der IT-Branche! Bemerkenswert: Am selben Tag wie die Meldung zur E&K-Insolvenz brachte die Online-Ausgabe der Händlerzeitschrift ChannelPartner die gut gelaunte Meldung "Jobschmiede Distribution. Berufe mit Zukunft." Über diese Headline konnten Sie, liebe E&K-Mitarbeiter, vermutlich nur höhnisch lächeln.

Ansonsten haben Sie momentan wenig zu lachen. Sie sind traurig. Sie brauchen jetzt Zuspruch und Aufmunterung. Und möglicherweise auch einen neuen Job. Vielleicht ist es aber auch für den einen oder anderen von Ihnen die Gelegenheit, sich selbstständig zu machen. Gerade habe ich in der Printausgabe der Süddeutschen Zeitung wieder gelesen, dass Selbstständige viel zufriedener mit ihrer Arbeit sind als viele Angestellte. Vielleicht wäre jetzt genau der richtige Zeitpunkt für Sie. Ich möchte Ihnen so gerne Mut machen. Aber außer Plattitüden wie "Das Leben geht weiter" ist mir nicht viel eingefallen. Deshalb habe ich in meinem Bücherschrank nachgesehen. Und plötzlich hatte ich das Buch "Führungsfaktor Humor. Wie Sie und Ihr Unternehmen davon profitieren können" von Thomas Holtbernd in der Hand. Daraus folgender Witz zur Ihrer Erbauung: "Ein Manager liegt im Sterben. Seine Frau ist bei ihm. Er spricht leise zu ihr: `Was soll nur aus dir und der Firma werden, wenn ich nicht mehr lebe?´ Sie streichelt seine Hand und sagt: `Jetzt stirb erst mal, dann sehen wir weiter.´"

Zu hart, meinen Sie? Hm, vielleicht. Ist dieser besser? "Ein sehr verdienter, langjähriger Mitarbeiter ist plötzlich gestorben. Weil im Betrieb große Bestürzung und Trauer herrschen, beschließen alle drei Geschäftsführer an der Beerdigung teilzunehmen. Der Pfarrer hält eine so ergreifende Rede, dass alle das schlechte Gewissen packt, denn sie haben diesen gutmütigen Mann immer ausgenutzt und ihn sehr schlecht entlohnt. `Wir sollten ihm als Zeichen der Anerkennung wenigstens noch etwas auf seinem letzten Weg mitgeben´, sagt der erste Geschäftsführer und legt 100 Euro auf den Sarg. Danach legt auch der zweite Geschäftsführer einen 100-Euro-Schein auf den Sarg. Der dritte wartet, bis die anderen ein paar Schritte weiter gegangen sind. Dann zückt er sein Scheckbuch, stellt einen Scheck über 300 Euro aus und nimmt das Wechselgeld vom Sarg." (Aus dem Buch "Und der Witz bei dem Geschäft?" von Michael Jungblut.)

Auch nicht gut? Okay, letzter Versuch: "Was ist die erste Maßnahme eines Insolvenzverwalters, der ein in Schwierigkeiten geratenes Unternehmen zu retten versucht? Er legt alle Aufzüge still, um Strom zu sparen. Der Grund: Die Vorstände seilen sich ohnehin ab und die Kunden gehen die Wände hoch."

Haha, lustig gell? Nein, nicht? Ach, kommen Sie! Humor ist, wenn man trotzdem lacht. Jetzt lassen Sie den Kopf nicht hängen. Alles wird gut. "Jobmachine Distribution" und so (s.o.).

Beste GrĂĽĂźe

Damian Sicking

PS.: Gerade fällt mir noch einer ein: "Ein guter Chef macht nicht alle Fehler selbst. Er gibt auch seinen Mitarbeitern eine Chance."

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