Seagate: 8-TByte-Festplatten mit PMR und SMR

Auch bei Festplatten gibt es immer wieder Kapazitätssteigerungen: Seagate bringt nun 8-TByte-Platten mit konventioneller PMR-Aufzeichnungstechnik auf den Markt. Eine spezielle Kinetic-Festplatte für Object Storage kommt ebenfalls mit 8 TByte, aber SMR.

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Seagate Kinetic HDD
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Festplatten mit Perpendicular Magnetic Recording mit 8 TByte Kapazität gibt es bislang nur von HGST – und die sind aufgrund der Helium-Füllung sehr teuer. Seagate bringt nun zwei Festplatten in dieser Größe, die weiterhin mit Luft gefüllt sind. Dazu steigerte der Hersteller die Datendichte pro Scheibe auf 1,33 TByte. Sechs Scheiben verbaut Seagate im Standard-3,5-Zoll-Gehäuse. Auch bei den 2,5-Zoll-Platten möchte Seagate mit einer Datendichte von 1 TByte pro Scheibe einen neuen Rekord vermelden.

Im heimischen Dsktop-PC werden die 8-TByte-Modelle jedoch wohl kaum zum Einsatz kommen. Die Enterprise Capacity 3.5 HDD dreht mit 7200 min-1, hat 256 MByte Cache und soll bis zu 237 MByte/s liefern – eine leichte Erhöhung gegenüber den Vorgängerversionen mit 6 TByte. Durch einen verbesserten Cache-Algorithmus soll sie zudem beim Schreiben die doppelte IOPS-Leistung erreichen. Sie ist sowohl mit SATA- als auch mit Dualport-SAS-Anschluss erhältlich und soll maximal 550 TByte pro Jahr übertragen. Seagate verspricht mit der Erhöhung der MTBF (Mean Time between Failure) von 1,4 auf 2 Millionen Stunden eine erhöhte Zuverlässigkeit, auch wenn diese Angabe in der Praxis nur wenig Bedeutung hat.

Für größere NAS-Systeme positioniert Seagate die Enterprise NAS HDD. Sie dreht ebenfalls mit 7200 min-1 und ist für NAS-Systeme mit bis zu 16 Festplatten spezifiziert. Sie ist nur mit SATA-Anschluss erhältlich, soll bis zu 240 MByte/s liefern und ist mit einem Workload von 300 TByte pro Jahr spezifiziert. Die Platten sollen noch in diesem Jahr erscheinen; Preise hat Seagate noch nicht genannt.

Neu im Programm ist die Kinetic HDD. Sie ist kein Ersatz für konventionelle Festplatten, sondern folgt einem neuen Speicheransatz: Object Storage. Seagate hat dazu mit den Festplattenherstellern Toshiba und WD sowie einigen anderen Partnern das Kinetic Open Storage Projekt ins Leben gerufen, das sich der Weiterentwicklung eines objektbasierten Speicheransatzes vor allem unter Linux verschrieben hat.

Vor zwei Jahren hatte Seagate die Technik erstmals erwähnt, nun kommt die erste passende Festplatte auf den Markt. Die Kinetic HDD ist mit bis zu 8 TByte erhältlich und arbeitet mit Shingled Magnetic Recording (SMR). Seagate zitiert in der Pressemitteilung einen Mitarbeiter des CERN, der Kinetic-Festplatten im Rahmen des LHC einsetzen möchte. Dabei fallen pro Jahr etwa 20 bis 30 PByte Rohdaten an, die nur einmal geschrieben, aber häufig gelesen werden – ideal für SMR-Platten.

Weiterhin möchte Seagate der erste Hersteller sein, der eine 2,5-Zoll-Festplatte mit 2 TByte auf nur 7 mm Bauhöhe realisiert. Dazu steigert Seagate die Datendichte auf 1 TByte pro Scheibe. Einen Namen hat diese Festplatte noch nicht, auch ist unbekannt, wann sie erscheinen soll. Auch Toshiba hatte schon angekündigt, Ende 2016 2,5-Zoll-Festplatten mit 1 TByte pro Scheibe herzustellen. (ll)