Google: Android Auto schnüffelt keine Fahrzeug-Daten aus

Unter anderem wegen Datenschutzbedenken verzichtet Porsche im 911-Carrera-Modell auf Android Auto. Google wehrt sich nun gegen den Vorwurf, zuviele Informationen abzugreifen. Es ginge nur ums bessere "Fahr-Erlebnis"

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Android Auto

(Bild: dpa, Christoph Dernbach)

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Google hat Vorwürfe zurückgewiesen, der Konzern wolle mit der Auto-Version seines Betriebssystems Android zu viele Daten aus Fahrzeugen abgreifen. Ziel von Android Auto sei vor allem, "Informationen, die im Internet verfügbar sind, auch im Auto nutzbar zu machen", sagte der zuständige Produktmanager Patrick Brady der Deutschen Presse-Agentur.

Zuvor hatte Porsche angekündigt, im 911-Carrera-Modell auf Android Auto zu verzichten und nur ApplesCarPlay unterstützen. Porsche begründete die Entscheidung mit Datenschutzbedenken, da Google zu viele Daten sammle. Google-Manager Brady wies diese Argumentation zurück. "Die einzigen Daten, die aus dem Fahrzeug mit dem Smartphone geteilt werden, dienen dazu, das Fahr-Erlebnis zu verbessern", sagte er. So könnten etwa Informationen vom Lichtsensor des Autos helfen, zu entscheiden, ob Karten im Tag- oder Nachtmodus angezeigt werden sollten.

"Und wenn Google wüsste, dass die Tankanzeige niedrig ist, würde die Route entsprechend berechnet." Sonst würde man die Nutzer zwingen, selbst nach einer Tankstelle zu suchen, erläuterte Brady. "Bei Elektroautos ist das noch viel wichtiger, da Ladestationen nicht so weit verbreitet sind und das bei der Routenplanung berücksichtigt werden muss."

Brancheninsider sagen schon lange, dass Autobauer sich Sorgen machen, Daten aus ihren Fahrzeugen und damit verbundene Geschäftsaussichten an Google und Apple zu verlieren. Android Auto und Apples Gegenangebot Carplay sollen Smartphones der beiden meistgenutzten Betriebssysteme besser in Unterhaltungsanlagen der Fahrzeuge einbinden. Dabei können auch ausgewählte Apps der Smartphones genutzt werden.

Während Audi bei dem 2014 angekündigten Android Auto gleich zum Start dabei war und auch weitere Marken des VW-Konzerns mit an Bord sind, waren andere deutsche Autobauer zurückhaltender. Daimler ließ erst im März dieses Jahres verlauten, Android Auto integrieren zu wollen, dabei aber besonders auf sparsame Datenweitergabe an Google zu achten. Ein Zeitpunkt blieb offen. Aktuell bekundete auch BMW-Entwicklungschef Klaus Fröhlich laut Automobilwoche, dass die Unterstützung von Android Auto geplant sei. Ein Termin nannte er ebenfalls nicht.. (axk)