Nach dem Change Management ist vor dem Change Management, Teil 3

Wissensaustausch, Feedback, Wertschätzung und Respekt sind wertvolle Begleiter für einen erfolgreichen Veränderungsprozess. Eine gute Kommunikation hilft hier nicht nur dem Team, Veränderungen erfolgreich zu meistern und eine größere Effizienz zu erreichen; sie bietet auch Orientierung sowohl für das Team als auch für die Führungskraft.

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Lesezeit: 17 Min.
Von
  • Sabine Wojcieszak
Inhaltsverzeichnis

Wissensaustausch, Feedback, Wertschätzung und Respekt sind wertvolle Begleiter für einen erfolgreichen Veränderungsprozess. Kommunikation ist dafür das Transportmittel innerhalb dieses Prozesses. Eine gute Kommunikation hilft nicht nur dem Team, Veränderungen erfolgreich zu meistern und eine größere Effizienz zu erreichen; sie bietet auch Orientierung sowohl für das Team als auch für die Führungskraft.

Immer wenn über Teamarbeit gesprochen wird, ist eine große Hoffnung oder Erwartung mit im Spiel: Die Effizienz eines gut funktionierenden Teams möge größer sein als die Summe der Effizienz der einzelnen Beteiligten. Eine der grundlegenden Voraussetzungen hierfür ist eine gute Kommunikation – auf allen Ebenen und Kanälen.

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Nach dem Change Management ist vor dem Change Management

  1. Change Management als Teil der Unternehmenskultur
  2. Die Veränderung als steter Prozess
  3. Die Sprache der Veränderung

Wenn sie nicht vernünftig funktioniert, ist Kommunikation eine häufige Ursache dafür, dass Teams scheitern. Je größer und schwieriger die zu bewältigenden Aufgaben sich darstellen, desto höher ist die Bedeutung der Kommunikation anzusehen. Viele geforderte Veränderungen stellen für Gruppen und Teamleiter regelmäßig große Herausforderungen dar; umso wichtiger ist es, sich einmal der "Sprache der Veränderung" anzunehmen.

Kommunikation begleitet Menschen ihr gesamtes Leben lang. Schon Babys kommunizieren – wenn auch nicht mit Worten, so doch mit Lauten, Weinen und Mimik. Im Laufe ihrer Entwicklung nimmt das Repertoire der Kommunikationsmöglichkeiten zu. Sie erlernen eine oder mehrere Sprachen, lernen Lesen und Schreiben, fangen unter anderem an, technische Hilfsmittel zur Kommunikation zu nutzen, setzen Kleidung oder Accessoires als Ausdrucksmittel ein oder nutzen gezielt Körpersprache und Mimik.

Ebenso nehmen Menschen ihr gesamtes Leben lang die Kommunikation anderer wahr. Scheinbar müssten alle Menschen Meister der Kommunikation sein. Dass das ein Trugschluss ist, ist offensichtlich, denn jeder hat schon mehr als einmal erlebt, wie schnell es zu Missverständnissen in der Kommunikation kommen kann. Die Ursachen hierfür sind vielfältig.

Paul Watzlawick rückte mit seinen "fünf Axiomen zur menschlichen Kommunikation" als wichtige Aussage in den Fokus, dass wir Menschen nicht nicht kommunizieren können. Immer wenn mindestens zwei Menschen aufeinandertreffen, kommunizieren sie miteinander; selbst wenn sie nicht miteinander sprechen. So wird das "Nicht-miteinander-Sprechen" zu einer impliziten Aussage, die sich unter anderem wie folgt interpretieren lässt: "Mit dir spreche ich nicht!"

Allein anhand dieser Theorie werden noch zwei weitere wichtige Aspekte deutlich:

  1. Kommunikation ist nicht nur das gesprochene Wort. Vielmehr ist es ein Bündel an Informationen, die etwa über Körpersprache, Mimik, Kleidung et cetera ausgetauscht werden.
  2. Kommunikation unterliegt immer einer Interpretation beim Empfänger der Information. Diese ist nicht allein abhängig von der Art und Weise, wie die Information/Nachricht vom Sender abgeschickt wurde, sondern auch von zum Beispiel Erfahrungen des Empfängers. Damit ist klar, dass der Sender keine absolute Garantie für die Interpretation auf der Empfängerseite hat. Folglich muss der Sender versuchen, möglichst genau zu definieren, was er dem Kommunikationspartner mitteilen möchte [1].

Auch Friedemann Schulz von Thun erklärt mit seinem Modell der "vier Seiten einer Nachricht" Probleme in der menschlichen Kommunikation, die dadurch verursacht werden, dass Sender und Empfänger sich auf unterschiedlichen Ebenen bewegen.

Kommunikation ist ein komplexes Thema, das – auch wenn Menschen von Geburt an kommunizieren – eben nicht so einfach "zwischen Tür und Angel" abgehandelt werden darf. Das gilt besonders in sensiblen Situationen, wie Veränderungen sie darstellen, wenn Menschen zu Höchstleistungen geführt werden sollen oder unterschiedlichste Charaktere miteinander an gemeinsamen Projekten arbeiten müssen. Kommunikation ist eine Wunderwaffe – im Guten wie im Schlechten, bewusst oder unbewusst, bedacht oder unbedacht; sie kann ebenso verbinden und motivieren wie auch verletzen und zerstören.