ANG statt CNG: Erdgas soll als Auto-Treibstoff attraktiver werden

Vor allem die aufwendige Komprimierung und Speicherung hat bislang die Verbreitung von Erdgas-Autos gehemmt. Ein neues Material könnte das Betanken jedoch vereinfachen und höhere Reichweiten ermöglichen.

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ANG statt CNG: Erdgas soll als Auto-Treibstoff attraktiver werden

Erdgas-Truck in den USA.

(Bild: DiamondBack Truck Covers / Flickr / cc-by-sa-2.0)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Sascha Mattke

Forscher der University of California in Berkeley haben ein neues Spezialmaterial vorgestellt, das bei mäßigem Druck große Mengen Erdgas speichern und später wieder abgeben kann. Das Interesse an solchen ANG-Systemen (für Adsorbed Natural Gas, also adsorbiertes Erdgas) ist groß, doch bislang krankten sie daran, dass ein erheblicher Teil des getankten Gases nach der Adsorption in den Tanks verbleibt. Mit dem neuen Material, einem so genannten Metal Organic Framework mit speziellen Eigenschaften, könnte sich das ändern, berichtet Technology Review online in „Neues Material könnte Erdgas-Autos attraktiver machen“.

Erdgas ist im Vergleich zu Benzin meist günstiger und weniger klimaschädlich, doch seine geringere Dichte bei Normaldruck bedeutet, dass es eine aufwendige Komprimierung und Speicherung in dicken Drucktanks erfordert. Das kostet wertvollen Platz im Auto, und trotzdem bleibt die Reichweite vergleichsweise gering. Vor allem aus diesem Grund sind so genannte CNG-Autos (compressed natural gas) fast überall auf der Welt nur Nischenprodukte.

Bislang hat die Physik auch der Reichweite von Autos mit ANG-Systemen Grenzen gesetzt, denn die speichern Erdgas zwar bei niedrigem Druck, geben jedoch nur einen Teil davon wieder frei. Zur Lösung dieses Problems arbeitete die Gruppe um Jeffrey Long, Professor für Chemie und Molekulare Biochemie, mit „flexiblen“ Metal Organic Frameworks. Diese Materialien weiten sich aus, wenn ein bestimmter Druck erreicht ist, so dass sich ihre Poren beim Auftanken öffnen und Gas adsorbieren. Bei niedrigerem Druck, der aber immer noch über dem erforderlichen Mindestwert für den Motor liegt, ziehen sie sich zusammen und drücken das gesamte Gas heraus.

Mehr dazu bei Technology Review online:

(sma)