Crowdfunding: Startnext

Als einzige deutsche Crowdfunding-Plattform von einiger Bekanntheit deckt Startnext über 80 Prozent des deutschen Marktes ab.

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Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Herbert Braun

Dieser ist allerdings überschaubar: 2014 sammelten deutsche Crowdfunder knapp 9 Millionen Euro ein, die sich auf etwa 1000 Projekte verteilten-- weniger als bei manchem spektakulären Kickstarter- oder Indiegogo-Projekt. Auf Kickstarter lassen deutsche Unterstützer mehr Geld als bei Startnext & Co.

Die größten Projekte von Startnext haben zwei Nullen weniger als die der US-Konkurrenz, aber dafür liegt diese Plattform bei der Erfolgsquote weit vorne.

Daher überschreiten die Beträge selten die 100.000-Euro-Marke, der Durchschnitt liegt unter 10.000 Euro. Startnext bietet sich für Projekte an, die sich überwiegend an den deutschsprachigen Markt wenden -- so kommen die meisten aus dem Bereich Medien und Kunst.

Startnext hat aber einige Besonderheiten, die es auch für überschaubare technische Projekte attraktiv machen: Jeder Starter hat die Möglichkeit, vor dem Beginn der Finanzierung in einer Startphase Feedback zu seiner Projektpräsentation einzuholen. Wer die Vorschläge aus der Community eingearbeitet hat, kann bei Startnext den Start der Finanzierungsphase beantragen. Eine solche Startphase für sich und die Verbesserung seines Projekts und dessen Darstellung zu nutzen, steigert die Erfolgschancen: Über 60 Prozent der Projekte schließen die Finanzierungsphase erfolgreich ab.

Früher war Startnext ein gemeinnütziges Unternehmen. Aus dieser Zeit stammt die Regel, dass der Projektbetreiber selbst festlegt, wie viel Provision er abgeben will. Inzwischen ist Startnext eine GmbH, die freiwillige Provision gibt es aber weiterhin; nur 4 Prozent Transaktionsgebühr sind in jedem Fall weg. Startnext ermöglicht auch Crowdinvesting. Bekannte Projekte waren etwa die GEMA-Alternative C3S (Sommer 2013, 118.000 Euro), die satirische Fernsehsendung Störsender.tv (Winter 2012/13, 153.000 Euro) und das Smartphone-Stativ iCrane (Herbst 2012, 100.000 Euro).

  • Einen ausführlichen Artikel zum Thema Crowdfunding lesen Sie in der Make-Ausgabe 6/15 ab Seite 122.

(hch)