Mysteriöses Elektroauto von Faraday Future soll zunehmend selbst lenken

Anfang Januar will Faraday Future auf der CES sein Konzept eines Elektroautos präsentieren. Noch gibt sich das Unternehmen, das 5000 Mitarbeiter in einer geplanten Fabrik beschäftigen will, recht geheimnisvoll.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 83 Kommentare lesen
Autofabrik

So soll die geplante Autofabrik nahe Las Vegas aussehen

(Bild: Faraday Future)

Lesezeit: 3 Min.
Inhaltsverzeichnis

"Die Zukunft der Mobilität ist näher als Sie denken." Mit diesen hehren Worten will der künftige Elektroauto-Hersteller Faraday Future zur kommenden CES in Las Vegas auftrumpfen. Zwei Tage vor dem eigentlichen Beginn der Messe will das neue Unternehmen ein Konzept präsentieren. Damit tut es Faraday Future einigen Autoherstellern gleich, die die CES immer mehr als ihre Bühne entdecken. Auch VW will beispielsweise dort ein Elektroauto präsentieren.

Einen Standort für ein Fertigungswerk soll will Faraday Future auch schon gefunden haben, nämlich nahe der Wüstenstadt in Nevada, auf der das Konzept am 4. Januar 2016 das Licht der Welt erblicken soll. Eine Milliarde US-Dollar will das Start-up im Industriepark von Clark County investieren. Zu den bisher 500 Mitarbeitern sollen 4500 weitere hinzukommen.

Das Gelände sei gut entwickelbar, der Steuersatz sei günstig und die mögliche Belegschaft motiviert, schreibt Faraday Future. Las Vegas biete zudem genügend Gelegenheit für attraktive Ausflüge. Was noch wichtiger wiegen dürfte: Die Route 95 zwischen Reno und Las Vegas habe ein dichtes Netz an Ladestationen.

Wie das Faraday-Auto aussieht, das 2017 auf die Straßen rollen soll, ist noch nicht bekannt. Es wurde auch noch kein Erlkönig gesichtet. Mitgründer und Chefingenieur Nick Sampson, der früher beim vermutlich künftigen Konkurrenten Tesla arbeitete, verrät in einem Interview mit den Handelsblatt auch keine technischen Details. Viel mehr deutet er nur die ungefähre Richtung an. Er spricht von einem monatlichen Mobilitätsguthaben, auf der anderen Seite sollen die Kunden ein Faraday-Auto auch ganz besitzen können.

Der Sitz des Autos sei bereits passend eingestellt, wenn der Fahrer einsteigt. Ebenso verhalte es sich mit der Musik und der Temperatur. Das Auto soll immer mehr selbst die Steuerung übernehmen und sie irgendwann dem Fahrer fast komplett abnehmen. Dieser könne sich dann anderen Dingen widmen, beispielsweise Filme schauen, die der Fahrer dann auch bezahlen muss.

Als weitere potenzielle Einnahmequelle sieht Sampson die Daten, die rund um das Fahrzeug generiert und benötigt werden. "Google macht heute viel Geld mit dem Wissen, wonach die Leute suchen. Stellen Sie sich vor, man könnte diese Informationen mit ihrem Reiseort und Ihren Aktivitäten verbinden."

Das Unternehmen will weder die Geldgeber noch den Namen seines Chefs nennen. Vor dieser und anderer Geheimniskrämerei sprießen Spekulationen. Die gewagteste davon war, dass Faraday Future bloß Tarnung für die Autopläne von Apple sein könnte. Wie aber unter anderem der Finanzdienst Bloomberg herausfand, steckt hinter dem Unternehmen, das sein Hauptquartier in einem früheren Nissan-Forschungszentrum im kalifornischen Gardena ansiedelte, der chinesische Milliardär Jia Yueting ist Gründer des chinesischen Online-Videodienstes Leshi Television, kurz LeTV. Sampson selbst will keine Details über die Geldgeber preisgeben.

Elektroautos in Deutschland (70 Bilder)

Volkswagen liefert seit September 2020 mit dem ID.3 den ersten Elektro-Pkw seiner Großoffensive auf dem E-Sektor aus.
(Bild: heise Autos)

(anw)