Verbraucherzentrale warnt vor "Fake-Shops" im Internet

Kurz vor Weihnachten sitzt das Geld besonders locker, auch bei Online-Shoppern. Trotzdem sollte besonders bei teuren Geschäften auf die Seriosität des Anbieters geachtet werden. Die Verbraucherzentrale Hamburg empfiehlt ein Prüfsiegel.

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Einkaufen im Internet

(Bild: dpa, Arno Burgi)

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  • dpa

Wenige Tage vor Weihnachten hat die Verbraucherzentrale Hamburg vor sogenannten Fake-Shops im Internet gewarnt. Bei Super-Angeboten gegen Vorkasse sollten Kunden misstrauisch werden, sagte die Juristin Julia Rehberg. Besonders häufig seien Betrügereien bei Elektroartikeln und Sportkleidung.

"Wenn Marken-Turnschuhe eigentlich 200 Euro kosten und man kriegt sie für 80 Euro – das ist zu schön um wahr zu sein", meinte die Verbraucherschützerin. Online-Betrüger gestalteten ihre Webseiten inzwischen recht professionell, und auch im Impressum könnten ausgedachte Daten stehen. Rehberg riet, auf das Siegel "Trusted Shops" zu achten. "Das ist schon sehr seriös."

Wer den Verdacht habe, ein gefälschtes Siegel entdeckt zu haben, könne den Verkäufer auf der Liste des Zertifizierungsunternehmens suchen. Das bedeute jedoch nicht, dass alle Anbieter ohne das Siegel unseriös seien, betonte Rehberg. Man müsse auch das Risiko abwägen und sehen, ob es um ein T-Shirt für 20 Euro oder eine Kamera für 500 Euro gehe.

Erst im November hatte die Verbraucherzentrale eine Kooperation mit der Hamburger Polizei vereinbart. Sie wollen künftig gemeinsam gegen Internetkriminalität wie betrügerische Online-Shops vorgehen. Zur Bilanz nach einem Monat konnten Rehberg und die Polizei noch nichts sagen. Im nächsten Jahr sollen gemeinsame Aktionen geplant werden.

Opfer von Internet-Betrügereien sollten die Tat bei der Polizei anzeigen. "Das ist die einzige Möglichkeit, diesen Leuten das Handwerk zu legen." Das Geld sei allerdings in der Regel immer weg, selbst wenn die Täter ermittelt werden. Zur Zahl der Delikte in Hamburg konnte die Polizei keine Angaben machen. Nach Beobachtung der Verbraucherzentrale häufen sich die Fälle immer wieder, die Zahl schwanke aber.

Das EU-Statistikamt Eurostat veröffentlichte kürzlich eine Studie, wonach in Deutschland so viele Menschen im Internet einkaufen wie in kaum einem anderen EU-Land. Bei der Umfrage gaben 73 Prozent der Bundesbürger an, in diesem Jahr bereits online geshoppt zu haben. In der Altersgruppe von 25 bis 34 Jahren beträgt der Anteil der Online-Shopper sogar 94 Prozent. Besonders beliebt waren Bekleidung und Sportartikel, Reisen und Unterkünfte sowie Haushaltswaren und Spielzeuge. (mho)