CES 2016: Smarte Ohrhörer "The Dash" mit Sensorfunktionen ausprobiert

Auf der IFA konnte heise online die über Kickstarter finanzierten Bluetooth-Ohrhörer, die zugleich MP3-Player, Headsets und Fitnesstracker sind, probehören. Auf der CES kam ein erster Test der Sportfunktion hinzu. Auslieferung von The Dash: Ende Januar.

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The Dash Ohrhörer

(Bild: Nico Jurran / heise online)

Lesezeit: 4 Min.
Von
  • Nico Jurran
Inhaltsverzeichnis

Mit der Idee von Bluetooth-Ohrhörern, die auch als MP3-Player, Headset und Fitnesstracker dienen, sammelte das Münchener Start-Up Bragi unter Leitung des Dänen Nikolaj Hviid Gold im Januar 2014 per Crowdfunding knapp 3,4 Millionen US-Dollar ein. Doch erst zur IFA 2015 konnte heise online erstmals ein seriennahes Exemplar probehören. Damals fehlten allerdings noch die Sensorfunktionen; diese ließen wir uns nun auf der CES am finalen Produkt vorführen, dass ab Ende Januar ausgeliefert wird.

In Las Vegas konnte heise-online-Redakteur Nico Jurran nun auch die Sensorfunktionen der smarten Ohrhörer The Dash ausprobieren.

(Bild: Nico Jurran / heise online)

An den "The Dash" genanntem Produkt hat sich seit der IFA äußerlich kaum mehr etwas verändert; allerdings gibt es nun neben der schwarzen auch eine weiße Variante. Letztere leuchteten auf der CES noch in der "falschen" Farbe, nämlich recht knallig grün. Das wird aber noch per Firmware-Update geändert.

Die Ohrhörer kommen in einer kleinen Transportbox, die zugleich Dockingstation mit USB-Ladeanschluss ist. Da sie auch untereinander nicht mit einem Kabel verbunden sind, sind jeweils 100-mA-Akkus eingebaut. Auf den ersten Blick wirken die Ohrhörer nicht gerade zierlich, die 13 Gramm leichten Geräte haben aber einen sicheren und angenehmen Sitz.

The Dash (Vorserienversion) im Hands-on (5 Bilder)

Lebenszeichen

Als nettes Gimmick sollen die Ohrhörer einmal pro Stunde einen "Herzschlag" anzeigen (hier rechts zu erkennen).
(Bild: Nico Jurran / heise online)

Die Ohrhörer steckt man in einer bestimmten Reihenfolge ein, zunächst das rechte, dann das linke Exemplar. Tatsächlich haben beide unterschiedliche Rollen: Im rechten Exemplar steckt etwa der Teil für die Musik und die Kommunikation (wenn man The Dash als Headset benutzt). Von hier werden die Audiodaten des Stereotons zum linken Ohrhörer geschickt.

Blick auf die Fitness-App, die zu The Dash ausgeliefert wird. Die Ohrhörer sagen aktuelle Werte beim Training aber auch an.

(Bild: Nico Jurran / heise online)


Neu ist die Möglichkeit, durch Tippen auf den linken Ohrhörer einen "Laufmodus" zu starten. Während des Joggens kann man sich dann wiederum durch Tippen die bisherige Trainingsdauer, die aktuelle Herzfrequenz und die Zahl der absolvierten Schritte ansagen lassen. In einem kurzen Test funktionierte das gut – nachdem der linke Ohrhörer fest genug saß. Über einen zu lockeren Sitz informiert The Dash den Nutzer aber.

Neu hinzugekommen ist eine Gestensteuerung, die Bragi zunächst gar nicht beworben hatte: So lässt sich ein auf dem gekoppelten Handy eintreffender Anruf durch ein Kopfnicken annehmen und durch ein Kopfschütteln abweisen.

Bragi wird nach eigenen Angaben mit der Massenproduktion von The Dash Mitte Januar anfangen können und Ende Januar dann mit der Auslieferung beginnen. Gegenüber heise online betonte das Unternehmen, dass man dabei zunächst die Unterstützer der Kickstarter-Kampagne beliefern wird. Bei anderen Crowdfunding-Projekten lieferten Unternehmen in der Vergangenheit Geräte zunächst an den Handel aus – und zogen sich dadurch den Unmut der Backer zu.

Mehr Infos

The Dash wurde auf Kickstarker von rund 16.000 Personen gekauft, daneben gibt es laut Bragi extrem viele Vorbestellungen. Auch diese werden man zunächst abarbeiten, bevor der öffentliche Rollout am Ende des 1. Quartals beginnt. Der Listenpreis soll bei rund 300 Euro liegen. Auch dann wird The Dash allerdings nur bei ausgewählten Händlern weltweit erhältich sein. Wichtigster Markt nach Kickstarter-Unterstützern sind für die smarten Ohrhöhrer die USA, Deutschland soll sich allerdings noch unter den Top 3 befinden.

Bragi beschäftigt nach eigenen Angaben mittlerweile alleine in München über 100 Mitarbeiter. Daneben gibt es eine Firmenzentrale in Hongkong, zudem wird derzeit eine US-amerikanische Dependance aufgebaut. Das Unternehmen möchte den Schwung, den The Dash gebracht hat, nutzen, um neue Produkte zu entwickeln. Worum es sich konkret handelt, teilte Bragi nicht mit. Erste Geräte seien aber bereits in der Pipeline und würden Ende des Jahres auf den Markt kommen. (nij)