Amazon will in Europa tausende neue Arbeitsplätze schaffen

Der Online-Einzelhändler reagiert auf die wachsende Nachfrage in Europa. Nachdem voriges Jahr 15.000 neue Stellen hinzugekommen sind, sollen es dieses Jahr auch wieder tausende werden.

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Amazon will in Europa tausende neue Arbeitsplätze schaffen

(Bild: Amazon)

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Amazon hat nach eigenen Angaben voriges Jahr in Europa so viele neue Jobs geschaffen wie in keinem Jahr zuvor. 2015 seien 10.000 unbefristete Stellen hinzugekommen, 50 Prozent mehr als 2014, geht aus einer Mitteilung hervor. In diesem Jahr sollen einige tausend zu den nunmehr 40.000 hinzukommen.

Auf welche Bereiche sich die 10.000 neuen Stellen verteilen, schlüsselt Amazon nicht auf. Für dieses Jahr plane das Unternehmen, Menschen mit unterschiedlichen Kompetenzen einzustellen. Gesucht würden unter anderem Linguisten, Entwickler und Medienfachleute. Xavier Garambois, Amazon-Verantwortlicher für das Retail-Geschäft in Europa, sieht in Europa eine Nachfrage nach den Diensten seines Unternehmens, die so kräftig wie noch nie sei.

Seit 2010 habe Amazon 15 Milliarden Euro in die Infrastruktur und seine Filialen investiert. Es gebe zwölf Entwicklungszentren in Deutschland, Irland, den Niederlanden, Polen, Rumänien, Spanien und Großbritannien. Dort werde an der Amazon-Website, an mobilen Apps, Geräten, Spracherkennung und der Drohnenzustellung Prime Air gearbeitet. In Großbritannien entstehe ein neues Rechenzentrum für den Cloud-Dienst AWS, der die bisherigen Zentren in Frankfurt und Dublin ergänzen soll.

In Deutschland beschäftigt Amazon nach Angaben von W&V 13.000 Menschen. Dieses Jahr sollen 1500 hinzukommen. Die Investitionssumme seit 1998 hierzulande betrage 5,8 Milliarden Euro.

Seit Frühjahr 2013 streitet sich Amazon mit der Gewerkschaft Verdi über den Status seiner Mitarbeiter in den Logistik-Zentren. Während Verdi einen Tarifvertrag nach den Konditionen des Einzel- und Versandhandels fordert, orientiert sich Amazon nach der niedrigeren Bezahlung in der Logistikbranche. Zuletzt streikten Mitarbeiter hierzulande zum Weihnachtsgeschäft. Verdi will die Arbeitsniederlegungen mit internationalen Amazon-Zentren abstimmen. (anw)