VW: Airbag-Ärger und Verwirrung um Update

Wegen eines technischen Problems mit einem Steuergerät für Airbags müssen weltweit 90 VW Passat in die Werkstatt. Unterdessen scheint auch die Rückrufaktion in der Abgasaffäre angelaufen zu sein - obwohl weder KBA noch VW das bestätigen

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(Bild: VW)

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Von
  • Martin Franz

Wegen eines technischen Problems mit einem Steuergerät für Airbags müssen weltweit 90 VW Passat in die Werkstatt. „Der Rückruf läuft bereits seit Dezember 2015, 50 Autos haben wir schon umgerüstet“, sagte ein VW-Sprecher am Mittwoch in Wolfsburg auf Anfrage. Das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) warnt in einer Datenbank zu aktuellen Rückrufen mit dem Hinweis: „Durch Metallspäne verunreinigtes Airbagsteuergerät kann unkontrollierte Airbagauslösungen hervorrufen.“ Zum Umfang der Panne waren zunächst vonseiten der Behörde keine Details bekannt. Ein KBA-Sprecher sagte, die Ermittlung der Halter laufe noch, da der Vorgang so jung sei.

Anders als es zunächst geheißen hatte, sei der Airbaghersteller Takata nicht für den Rückruf verantwortlich, sagte VW. Die Kunden seien bereits alle angeschrieben, es gebe bisher keine Schadensfälle. Kürzlich war bekanntgeworden, dass die US-Verkehrssicherheitsbehörde NHTSA im Zuge des Takata-Skandals fünf Millionen weitere Autos in die Werkstätten ruft - darunter sind auch Modelle von Mercedes-Benz und Audi. Inwieweit der Volkswagen-Konzern betroffen ist, stand damals noch nicht fest. Das werde geprüft, sagte ein Sprecher damals.

Erste Modelle des Amarok haben offenbar ein Softwareupdate erhalten. Damit sollen die Grenzwerte künftig eingehalten werden.

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Unterdessen hat bei Volkswagen offensichtlich bereits die Umrüstung von manipulierten Diesel-Fahrzeugen begonnen. Nach dpa-Informationen haben am Mittwoch bereits mehrere betroffene Autos der Modellreihe Amarok ein Software-Update erhalten. Ein Journalist der dpa war dabei, als die Software ohne Probleme aufgespielt wurde. In einem Brief an die Amarok-Kunden, welcher der Deutschen Presse-Agentur vorliegt, heißt es: „Mit diesem Schreiben möchten wir sie informieren, dass die benötigte Software zur Verfügung steht und Ihr Fahrzeug nun umprogrammiert werden kann“.

Den Beginn der Umrüstung bestätigten aber auf Nachfrage der dpa zunächst weder das für die Genehmigung der technischen Lösungen zuständige Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) noch der Volkswagen-Konzern. Ein KBA-Sprecher sagte am Mittwochnachmittag: „Eine Freigabe für die technische Lösung bei Volkswagen durch das KBA liegt zur Stunde noch nicht vor.“ Ein Sprecher der Marke VW-Nutzfahrzeuge, die für den Amarok zuständig ist, sagte: „Die Umrüstaktion ist offiziell noch nicht angelaufen.“ Die Software stehe den Händlern aber bereits zur Verfügung, Anfang der Woche seien die entsprechenden Benachrichtigungen für die betroffenen Kunden bereits versendet worden.

(dpa) (mfz)