Alpina zeigt neuen B7 Biturbo

Vor der Basis

Der neue Alpina B7 Biturbo kommt vor dem ähnlich kräftigen BMW 760Li auf den Markt, setzt aber andere Akzente. Schon die Maschine unterscheidet sich: Alpina setzt auf einen Achtzylinder, BMW baut einen Zwölfzylinder ein

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Von
  • Martin Franz
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Buchloe, 9. Februar 2016 – Wie sehr sich Autos mit ähnlicher Leistung charakterlich unterscheiden können, belegt BMW gerade mit dem ungleichen Paar M235i und M2. Mindestens ebenso groß dürften denn die Differenzen zwischen dem BMW 760Li, der auf dem Genfer Autosalon vorgestellt wird, und dem Alpina B7 Biturbo sein. Alpina, seit 1983 als Fahrzeughersteller beim KBA eingetragen, versteht sich selbst als feine Alternative zur Massenware von BMW. Was sich nüchtern betrachtet festhalten lässt: Der neue B7 setzt andere Akzente als das künftige Topmodell von BMW.

Anders als BMW setzt Alpina auf einen 4,4-Liter-Achtzylinder. Bohrung und Hub sind mit 89 bzw. 88,3 mm fast gleich. Zwischen den Zylinderbänken, die im Winkel von 90 Grad zueinander stehen, sind zwei Turbolader angeordnet, die einen maximalen Ladedruck von 1,4 bar liefern sollen. Die Verdichtung beträgt 10:1. Ansaug- und Abgasbereich der BMW-Basis wurden von Alpina entdrosselt.

Kraft von unten

Das Resultat sind 608 PS und 800 Nm. Um die Elastizität der Maschine zu beschreiben, hilft ein Blick in das Leistungsdiagramm: Bei 1000/min liegen schon knapp 430 Nm an, bei 1500/min sind es noch einmal rund 100 Nm mehr. Die meisten Anforderungen sollten sich so gewissermaßen aus dem Ärmel geschüttelt erledigen lassen, trotz eines Leergewichtes von 2110 Kilogramm. Alpina verspricht im Standardsprint 3,7 Sekunden, Tempo 200 soll nach minimal 12,5 Sekunden erreicht sein und bei 310 km/h die Höchstgeschwindigkeit. Im NEFZ gibt Alpina den B7 mit 10,4 Litern an. Damit liegt er exakt auf dem Niveau des Vorgängers, der allerdings „nur“ 540 PS hatte. Damit war er zwar auch bis zu 310 km/h schnell, brauchte mit 4,6 Sekunden aber deutlich länger, um aus dem Stand auf Tempo 100 zu beschleunigen.

Das Achtgang-Automatikgetriebe von ZF bekam eine größere Gesamtspreizung. „Connected Shift“ nutzt Navigationsdaten für eine angepasste Schaltstrategie, was letztlich zu etwas weniger Verbrauch führen soll. Gleiches hat Alpina mit dem Segeln im Sinn, bei dem Motor und Getriebe im Schubbetrieb getrennt laufen.