Eilige Dreifaltigkeit

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Varese, 16. Februar 2016 – Die MV Agusta Brutale 800 wurde für 2016 gründlich renoviert. Das Besondere: die Spitzenleistung wurde zugunsten eines fülligeren Drehmomentverlaufs zurückgenommen. So etwas hätte es früher bei italienischen Motorrädern nie gegeben, aber eine moderne, globale Betrachtung lässt MV Agusta offenbar flexibler reagieren.

Sicher, es gab auch schon früher Motorräder mit Dreizylinder-Motoren wie zuletzt die Yamaha XS 750 oder die Laverda 1000 3C, doch irgendwann in den 1980er Jahren starb das Konzept aus. Die meisten Krad-Antriebe waren Vier- oder Zweizylinder, bestenfalls Enduros durften noch einen Einzylinder tragen. Es ist der britischen Marke Triumph zu verdanken, dass der Dreizylinder eine Renaissance erfuhr. Die legendäre Speed Triple von 1994 wurde nach ihrer Zylinderzahl benannt. Im Laufe der Zeit verfeinerten die Engländer das Konzept, bohrten den Motor bis auf 1050 Kubikzentimeter auf, bestückten diverse Modelle mit dem bärigen Triple und bauten schließlich noch den fantastischen 675-Kubik-Dreier.

Mit drei Zylindern das Beste aus beiden Welten

Triumph hatte begriffen, dass der Dreizylinder das Beste aus beiden Welten darstellt. Er kommt fast an die Spitzenleistung eines Vierzylinders heran und kann annähernd das geringe Gewicht eines Zweizylinders halten. Er baut schmaler als ein Reihen-Vierzylinder und bietet üppiges Drehmoment, ohne die Drehfreude zu vernachlässigen.

Die Verkaufserfolge von Triumph beobachteten andere Hersteller mit wachsender Aufmerksamkeit. Yamaha brachte 2013 nach über drei Jahrzehnten wieder einen Dreizylinder auf den Markt. Die MT-09 entwickelte sich aus dem Stand zum Bestseller, was sie vor allem ihrem brillanten Motor zu verdanken hat, der aus 847 Kubikzentimetern 115 PS holt.