MWC 2016: Bei Volvo öffnet statt Schlüssel künftig das Smartphone die Tür

Der schwedische Autohersteller Volvo will auf dem Mobile World Congress seinen neuen Türöffner vorstellen: Das Smartphone. Per Bluetooth-Verbindung soll man das Fahrzeug öffnen und starten, und per App kontrollieren und verleihen können.

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Volvo: Statt Schlüssel öffnet künftig das Smartphone die Tür
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Ulrike Kuhlmann

Der Schüssel hat ausgedient, künftig soll das Handy die Tür öffnen. Die Verbindung zwischen Mobilgerät und Auto erfolgt per Bluetooth. So soll man wie mit den Keyless oder Komfort genannten bartlosen Schlüsselsysteme Fahrzeugtüren öffnen und schließen und den Motor starten können, ohne das Smartpone aus der Tasche holen zu müssen. Außerdem lassen sich mehrere Schlüssel in der zugehörigen App hinterlegen, damit das Auto von mehreren Familienmitglieder genutzt werden kann.

Volvo denkt noch weiter und will diese Funktion beispielsweise auch für Autoverleiher anbieten: Dieser kann nicht nur den kompletten Mietvorgang digital abschließen, sondern auch den Fahrzeugschlüssel digital übermitteln. Der Nutzer können dann mit dem Mietwagen direkt vom Stellplatz losfahren – ohne langes Warten in der Verleihstation am Flughafen oder an der Hotelrezeption.

Mit Volvos On Call App können sich Fahrzeughalter über den Zustand ihres Autos informieren.

(Bild: Volvo)

Mit der App Volvo On Call (VOC) gibt der Autobauer Haltern Zugriff auf das Armaturenbrett und erlaubt ihnen, sich über den Zustand ihres Fahrzeugs informieren können. So erfährt man beispielsweise, ob die Türen abgeschlossen sind – und kann sie aus der Ferne schließen – oder wann der nächste Tankstopp fällig ist.

Fragt sich, wie sicher die von Volvo angekündigte Verbindung zwischen Smartphone und Automobil ist. Einige schlüssellose Systeme machen es Dieben sehr leicht, Fahrzeuge ohne mechanische Gewalt und ohne das physikalische Keyless-Modul zu knacken. Um das Sicherheitssystem solcher Fahrzeuge auszutricksen, werden keine verschlüsselt übertragenen Daten geknackt, sondern nur die Reichweiten der Funksignale verlängert. Verhindern ließe sich das beispielsweise, indem der Hersteller anhand der Signallaufzeit die Entfernung zwischen Schlüssel und Auto überprüft. Ein solcher Angriff auf das Auto dauert nur wenige Sekunden, berichtete Ende 2015 das c't magazin im Artikel "Keyless gone".

Volvo hat erklärt, man nutze für den digitalen Schlüssel neueste Sicherheitstechnik, um sich vor Hackern zu schützen. Erste Fahrzeuge mit der neuen Schlüsseltechnik sollen ab 2017 für ausgewählte Modelle angeboten werden. Erste Pilotversuche will der Fahrzeugbauer mit seiner Car-Sharing-Firma Sunfleet im schwedischen Göteborg starten. (uk)