Musiker: Apples Künstler-Netzwerk Connect ein "Ödland"

Auf dem in Apple Music integrierten sozialen Netzwerk können Musiker Inhalte veröffentlichen. Acht Monate nach der Einführung sei Apple die Problempunkte des Dienstes nicht angegangen kritisiert ein Musiker.

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Apple Music
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Leo Becker

Apples Künstler-Netzwerk Connect fehlen auch auch acht Monate nach der Einführung noch Basisfunktionen eines sozialen Netzwerkes, bemängelt der Interaktions-Designer und Indie-Musiker Dave Wiskus. Er wisse bis zum heutigen Tag nicht, wie viele Follower seine Band bei Connect habe und wie hoch die Abrufe der dort veröffentlichten Inhalte sind. Für Künstler sei der Dienst schlicht ein "schwarzes Loch".

Ein anderer Musiker mit dem gleichen Bandnamen sei zudem in der Lage gewesen, das Profilbild der Künstlerseite zu verändern, so Wiskus. Der Apple-Support habe das Problem erst nach sechs Wochen gelöst, in dem einfach ein neues Profil für die Band angelegt wurde – dadurch seien auch alle Beiträge verloren gegangen. Das eigene Profilbild könne er immer noch nicht ändern.

Auch aus der Sicht eines Fans erscheine Connect als "dürres Ödland", merkt Wiskus an, selbst die spärlichen Beiträge populärer Bands wie etwa Weezer zählen nur wenige Kommentare.

Wiskus hatte Connect bereits kurz nach dem Start von Apple Music im vergangenen Sommer scharf kritisiert, damals habe ihm der inzwischen für den iPhone-Hersteller tätige Nine-Inch-Nails-Frontmann Trent Reznor versichert, dass die Probleme angegangen werden – in all den Monaten sei aber keine Änderung bei dem Netzwerk zu erkennen gewesen.

Connects einzige Stärke sei, dass Künstler verschiedene Inhalte dort veröffentlichen können, und damit auch in den Suchergebnissen von Apple Music auftauchen, so Wiskus – er wolle die Hoffnung noch nicht aufgeben, immerhin sei Apple in der "einzigartigen Position, das Musikgeschäft zusammenzuführen und zu demokratisieren".

Apple Music zählt nach Angabe des Konzerns inzwischen über 11 Millionen zahlende Nutzer, der Streaming-Dienst öffnete Ende Juni 2015. Apple Music ist tief in die vorinstallierte iOS-Musik-App integriert – und setzt Nicht-Abonnenten immer wieder Werbeeinblendungen vor. Das Künstler-Netzwerk Connect belegt einen prominenten Platz in der Steuerleiste der App, es lässt sich aber über die "Einschränkungen" in den iOS-Einstellungen unter "Allgemein" ausblenden. (lbe)