BMW Vision Next 100: Ein goldenes Zukunftsauto zum 100sten

Für eine goldene Nierenfisch-Ära

Wahlweise autonom, möglicherweise elektrisch, zwangsweise vernetzt, intelligenterweise angereichert mit Augmented Reality, unabänderlicherweise auf Rädern. Dafür aber mit spektakulären Scherentüren und wiedererkennbarer Doppelniere am Grill - so stellt man sich bei BMW ein Auto der Zukunft vor.

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Von
  • Florian Pillau
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München, 8. März 2016 – Nicht vor allem retour blickte BMW auf seiner 100-Jahr-Feier, sondern gab auch gleich handfestes Anschauungsmaterial für einen Blick in die Zukunft aus, die Vision Next 100. Das Produkt zeigt, dass BMW auch in 20, 30 Jahren noch Automobile bauen möchte. Vieles daran erscheint vertraut.

Richtig herzerwärmend war es, als der Gestalter der Studie, BMWs Chefdesigner Adrian van Hooydonk, sagte, dass der Fahrer Informationen "in die Windschutzscheibe" gespiegelt bekommen soll. Da bemühen sich Scharen von PR-gestählten Textern seit Jahren, die Autowelt sprachbegrifflich neu zu definieren, um Modernität zu vermitteln und dann kommt der Gestalter und sagt auf der Bühne "Windschutzscheibe" statt "Frontscheibe". Sehr schön. Danke.

Mit lernfähiger künstlicher Intelligenz

Ein HUD also. Ja, aber eben größer. Es soll künftig komplett das Armaturenbrett, genauer gesprochen, die Anzeigeinstrumente komplett ersetzen. BMW vergisst seine DNS nicht und sagt, dass das Auto den Fahrer möglichst perfekt unterstützen soll beim Erlebnis des Fahrens und meint damit des Selbstfahrens. Das Unternehmen bringt aber schon bei der Fahrerunterstützung den Begriff der "lernfähigen künstlichen Intelligenz" ins Spiel. Ähnlich, wie BMW dem Fahrer vor 30 Jahren die Mittelkonsole "fahrerorientiert" zuwandte, soll ihm in 30 Jahren die Aufmerksamkeit des Computers zur Seite gestellt werden. Zum Autonomen Fahren wird sie ja ohnehin eingebaut werden müssen. So soll der Fahrer unter anderem auch eine Ideallinie oder einen Einlenkpunkt empfohlen werden.

Wenn der Fahrer keine Infos benötigt, weil er sich vom Auto chauffieren lässt, soll jedoch der Bereich unterhalb der Front- äh, Windschutzscheibe Teil der Wohlfühlzone Interieur sein und nicht weiter stören. Lediglich die zusammengeschobene Steuersäule wird dann dort zu sehen sein, wo üblicherweise ein Lenkrad aufragte. Das Motiv "Selbstfahrendes Auto in Megacity und Metropolregion" ist damit also auch sehr schön abgearbeitet. Solche Steuersäulen allerdings sah man zahlreich schon in Studien aus den 50er-Jahren. Dazu hieß es auch damals schon: "... spätestens in 20 Jahren".