Apple schmeißt "Nachtschicht"-Konkurrent aus dem App Store

Der App Flexbright, mit der sich die Farbtemperatur auf dem iPhone anpassen lässt, wurde aus dem Onlineladen entfernt. Solche Apps seien weiterhin verboten, hieß es.

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Apple schmeißt "Nachtschicht"-Konkurrent aus dem App Store

(Bild: MacRumors)

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Es war ein kurzes Intermezzo: Apple hat am Mittwoch die gerade erst veröffentlichte Bildschirmanpassungs-Anwendung Flexbright wieder aus dem App Store entfernt. Das Werkzeug erlaubte es mit einigen Tricks, systemweit unter iOS die jeweilige Farbtemperatur anzupassen. Sinn und Zweck einer solchen App ist es, die Blauwerte im Displaylicht mit vorrückender Abendstunde zu reduzieren, um einen angenehmeren Schlaf des Anwenders zu ermöglichen (so jedenfalls heißt es aus der Forschung).

Flexbright machte damit dem iOS 9.3-Feature "Nachtschicht" (Night Shift) Konkurrenz, das sich wiederum seine Inspiration von f.lux geholt haben dürfte, dessen App-Store- oder Sideloading-Vertrieb Apple aber auch nicht zulässt. iOS 9.3 befindet sich derzeit in einer Betaphase und könnte noch in diesem Monat veröffentlicht werden.

Gegenüber MacRumors sagte Flexbright-Entwickler Sam Al-Jamal, er habe zunächst mit Apples App-Review-Team zusammengearbeitet, um Flexbright in den App Store zu bekommen. Dabei soll sichergestellt worden sein, dass keine privaten APIs verwendet wurden. Schließlich wurde Flexbright zugelassen. Dann kam es allerdings zu weiteren Untersuchungen Apples, die nun mit der Entfernung endeten – nach längeren Diskussionen mit Al-Jamal. Laut dem Entwickler laute das Fazit, dass Apple keine Apps zulasse, "die die Bildschirmfarbe ändern".

Apple kritisierte aber auch, dass Al-Jamal drei eigene Klassen basierend auf nichtöffentlichen APIs verwendete sowie auf Leise geschaltete Töne im Hintergrund wiedergab, um sicherzustellen, dass die App offen blieb. Neu ist ein solcher Trick aber nicht: Selbst Facebook verwendete eine Unterart davon einige Zeit, obwohl er Strom kostet. Entwickler Al-Jamal glaubt nun, dass Flexbright keine Zukunft mehr hat. Die App sei "für all ihre geplanten Zwecke tot". (bsc)