FDP-Chef Gerhardt fordert Großhandels-Flatrate
FDP-Chef Wolfgang Gerhardt unterstützt ebenfalls die Forderung nach einer "Internetkoalition für eine Großhandelsflatrate" und fordert die Abschaffung von minutenbasierten Abrechnungsverfahren für Provider.
FDP-Chef Wolfgang Gerhardt unterstützt die Forderung von CDU-Internetsprecher Thomas Heilmann nach einer "Internetkoalition für eine Großhandelsflatrate". Gerhardt fordert die Abschaffung des "Investitionshindernisses der im OECD-Vergleich zu hohen Internet-Zugangskosten". Deutschland müsse sich endlich verabschieden von der alten Telefonwelt. Noch bedeute es für den Mittelbau der deutschen Internet-Provider "den sicheren Ruin, eine Flatrate auf der Basis eines minutenbasierten Einkaufs" anbieten zu wollen. Die Schwierigkeiten der Flatrate-Anbieter der letzten Tage bis hin zum Insolvenz-Antrag von Surf1 scheinen diese Ansicht zu stützen.
Im Gespräch mit c't erneuerte auch AOL-Unternehmenssprecher Carsten Meinke seine Vorwürfe an die Regulierer: "So lange wir auf der Basis von minutengetakteten Interconnection-Gebühren eine Flatrate anbieten müssen, sind wir auf eine Mischkalkulation angewiesen, die nicht aufgehen kann." AOL wolle gerne einen pauschal abgegoltenen Internet-Zugang für 30 bis 40 Mark anbieten. "Die britische Regulierungsbehörde hat doch gezeigt, dass man Ex-Monopolisten zu Großhandelspauschalen zwingen kann", sagte Meincke in Anspielung auf die Abrechnungspraxis der Deutschen Telekom.
Meincke äußerte die Vermutung, dass T-Online seine Flatrate durch Werbebanner-Schaltungen der Telekom quersubentioniert. "Wie sonst kann es sein, dass die die Einzigen sind, die eine positive Halbjahresbilanz ausweisen können?" Der Staat habe natürlich kein Interesse an einer Änderung der Tarifstruktur. "Immerhin fließen die Einnahmen der Deutschen Telekom nach wie vor in die Kassen des Bundes. Herr Eichel darf sich auf unsere Kosten freuen." (hob)