US-Handelsbehörde FTC verklagt Volkswagen

Die US-Handelsbehörde Federal Trade Commission teilte mit, ein Verfahren wegen irreführender Werbung für die betroffenen Diesel-Autos gegen Volkswagen eingeleitet zu haben. Die Behörde wirft dem Autohersteller vor, Diesel unter Vorspiegelung falscher Tatsachen verkauft zu haben

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VW
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Von
  • Martin Franz

Mit diesem Slogan wurden in den USA Volkswagen-Diesel beworben.

(Bild: heise/Autos Archiv)

Volkswagen muss sich in der Affäre um manipulierte Abgaswerte mit einer weiteren brisanten Klage auseinandersetzen. Die US-Handelsbehörde FTC (Federal Trade Commission) teilte am Dienstag in Washington mit, ein Verfahren wegen irreführender Werbung für die betroffenen Diesel-Autos eingeleitet zu haben. Die Behörde wirft dem Autohersteller vor, von 2008 bis 2015 mehr als 550.000 Diesel unter Vorspiegelung falscher Tatsachen in den USA verkauft zu haben. „Unsere Klage fordert Entschädigung für die Verbraucher, die diese Wagen aufgrund betrügerischer und unfairer Praktiken gekauft haben“, erklärte FTC-Leiterin Edith Ramirez.

„Wir haben die Klage erhalten und setzen unsere kooperative Zusammenarbeit mit allen US-Behörden einschließlich der Federal Trade Commission fort“, sagte ein Volkswagen-Konzernsprecher am Dienstag in Wolfsburg. Die FTC wirft Volkswagen vor, der Hersteller habe über sieben Jahre Autos als „Clean-Diesel“ beworben, deren Emissionswerte geschönt waren. Die Wolfsburger räumten im September ein, seit 2009 mit einer speziellen Software Abgastests in den USA ausgetrickst zu haben. Tatsächlich lag der Ausstoß des Schadstoffs Stickoxid um ein Vielfaches über den gesetzlichen Grenzwerten. Die FTC hatte im Oktober 2015 Ermittlungen in dem Fall aufgenommen. Volkswagen kämpft in den USA bereits mit Hunderten Zivilklagen, darunter auch eine des Justizministeriums im Auftrag des Umweltamts EPA. Es drohen Strafen und Vergleiche in Milliardenhöhe.

(dpa)

(mfz)