Formel 1: Mercedes dominiert wie im Vorjahr

Nach zwei von insgesamt 21 Rennen zeichnet sich ab, dass Mercedes auch in diesem Jahr das dominierende Team ist. Deutliches als die zwei Siege von Nico Rosberg zeigt das dritte Platz von Lewis Hamilton

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(Bild: Ferrari)

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  • Von Jens Marx, dpa

Auf dem Weg nach Hause begleitete Sebastian Vettel die Alarmstimmung im Ferrari-Land. Den Rückflug von Bahrain noch am Abend hatte der viermalige Formel-1-Weltmeister vor seinem Frust-Aus in der Einführungsrunde zum Wüsten-Rennen klargemacht. In die eigene Enttäuschung („Das ist nicht ideal und stolz können wir darauf nicht sein“) mischten sich die kritischen und warnenden Stimmen aus der Heimat der Scuderia.

„In Maranello läuten schon die Alarmglocken“, meinte Tuttosport. Erst der Motorschaden von Kimi Räikkönen in Australien, dann der Triebwerksdefekt von Vettel in Sakhir. „Eine große Rauchwolke und der Traum von Tausend und einer Nacht löst sich schon in der Einführungsrunde in Luft auf“, schrieb La Gazzetta dello Sport. Zum ersten Mal in seiner Karriere konnte Vettel nicht mal starten. Seine WM-Mission bekam im zweiten Rennen seines zweiten Ferrari-Jahres bereits einen empfindlichen Rückschlag. Der Motor sei zu 90 Prozent hin, musste Teamchef Maurizio Arrivabene zerknirscht feststellen. Angesichts limitierter Antriebe im Kampf gegen die Silberpfeile wahrlich nicht vorteilhaft. Selbst wenn WM-Spitzenreiter Nico Rosberg davon ausgeht, die „wahren Ferraris“ noch nicht gesehen zu haben.

Da ist allerdings der Versuch zu erkennen, die Konkurrenz nur nicht kleinzureden. Denn Rosberg konnte vorn locker das Rennen kontrollieren, ohne an die Grenze gehen zu müssen. Hamilton machte trotz einer Beschädigung des Unterbodens zeitweise Druck auf den Ferrari von Kimi Räikkönen. Das zeigt, dass momentan kein anderes Team in der Lage ist, das volle Tempo von Mercedes mitzugehen. Bei Ferrari hofft man, die Lücke von einer halben Sekunde pro Runde schließen zu können. Doch wie viel Mercedes zulegen kann, wenn es drauf ankommt, weiß keiner, denn in dieser Saison waren Rosberg und Hamilton in intakten Autos noch nie voll gefordert. Ferrari muss also schnell aufholen, wenn einer der Fahrer um den Fahrer-WM-Titel mitkämpfen will. Das restliche Starterfeld dürfte kaum eine Chance haben, um einen der Titel mitzufahren.

Nach zwei Rennen beträgt Vettels Rückstand auf Rosberg bereits 35 Punkte. Kein Grund zur Panik, aber auch nicht der Start, den Ferrari und er sich vorgestellt hatten. Ein Einspritzdüsenteil hat ihn womöglich in Bahrain gebremst. Das Teil soll in den Zylinder gefallen sein. „Wir müssen das Problem genau verstehen und davon lernen“, sagte Vettel, ehe er in den Flieger gen Heimat stieg. Zu denken geben dürfte den Verantwortlichen auch, dass Mercedes in der Teamwertung schon 50 Punkte Vorsprung auf Ferrari hat. Auch wenn die Saison noch lang ist: Es zeichnet sich ab, dass die Dominanz von Mercedes nur schwer zu knacken sein wird, auch wenn Ferrari näher dran ist als im vergangenen Jahr.

(mfz)