VW: Einigung mit US-Behörden im Abgasskandal?

Kurz vor dem Ende eines gerichtlichen Ultimatums in den USA hat Volkswagen angeblich eine Einigung mit US-Vertretern im Streit um manipulierte Diesel-Abgaswerte erzielt. Das berichtet die Welt. Jeder US-Halter eines betroffenen VW-Modells solle 5000 US-Dollar (gut 4400 Euro) Entschädigung erhalten

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VW: Einigung mit US-Behörden im Abgasskandal?
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Florian Pillau

Kurz vor dem Ende eines gerichtlichen Ultimatums in den USA hat Volkswagen angeblich eine Einigung mit US-Vertretern im Streit um manipulierte Diesel-Abgaswerte erzielt. Jeder US-Halter eines VW-Modells, das mit der beanstandeten Software ausgestattet sei, solle 5000 US-Dollar (gut 4400 Euro) Entschädigung erhalten, berichtete heute die Welt.

Volkswagen sucht in den USA den Notausgang einer außergerichtlichen Einigung.

(Bild: Volkswagen)

Die Einigung von Volkswagen mit dem US-Justizministerium sowie den amerikanischen Umweltbehörden EPA und CARB solle an diesem Donnerstag dem zuständigen US-Richter Charles Breyer präsentiert werden. Dann läuft in den USA ein Ultimatum des Richters ab, der über nahezu alle US-Klagen gegen VW entscheidet.

VW droht indes, ein wichtiges Ziel zu verpassen. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur plant Europas größter Autobauer, seine für Ende April angekündigten Zwischenergebnisse zur Schuldfrage bei den Diesel-Manipulationen zu verschieben. Damit würden die für die zweite Aprilhälfte fest zugesagten „vorläufigen Ergebnisse“ entfallen. Abschließend entschieden sei die Absage zwar noch nicht, doch es laufe derzeit allenfalls auf eine Minimallösung hinaus, erfuhr die dpa übereinstimmend von Insidern. Den einst versprochenen „substanziellen Bericht“ werde es im April nicht geben.

Demnach gibt es zwei Hauptgründe für die Verschiebung. Zunächst einmal sind die internen Ermittler von der US-Kanzlei Jones Day noch nicht so weit wie ursprünglich angenommen. Die Kanzlei hatte die Schuldfrage bisher noch nicht befriedigend genug erhellen können.

Volkswagen hatte mit einer illegalen Software Abgastests bei Dieselfahrzeugen manipuliert. Dabei ging es um Werte des gesundheitsschädlichen Stickoxids. Weltweit geht es um elf Millionen Autos, davon rund 2,5 Millionen Fahrzeuge in Deutschland und knapp 600.000 in den USA.

Die Nachrichtenagentur Reuters meldete unter Berufung auf zwei mit den Vorgängen vertraute Personen, dass die Rückstellungen deutlich auf einen zweistelligen Milliardenbetrag erhöht würden. Bislang hat Volkswagen zur Bewältigung der finanziellen Folgen durch die Abgasbetrügereien 6,7 Milliarden Euro zurückgelegt.

(Material von dpa, Reuters) (fpi)