Lucent wegen Anleger-Betrugs verklagt
Anleger werfen dem Netzwerkausrüster Lucent im Zusammenhang mit dem nachträglich korrigierten Geschäftsbericht Betrug vor.
Der Netzwerkausrüster Lucent sieht sich mit gerichtlichen Schritten von Anlegern konfrontiert, die dem Unternehmen Betrug vorwerfen. Grund ist das Eingeständnis, im letzten Quartalsbericht den Umsatz um 125 Millionen US-Dollar zu hoch veranschlagt zu haben. Die Korrektur vermindert nach ersten Schätzungen den Gewinn um zwei Cent pro Aktie. Allerdings ist die interne Überprüfung des fehlerhaften Quartalsberichts noch nicht abgeschlossen. Die Börse reagierte auf die Mitteilung im November mit einem Kurseinbruch um rund 16 Prozent.
Am Wochenende reichte der Investor Donald Press beim US-Bundesgericht in Newark eine Klage ein, in der er Lucent vorwirft, seine Anleger zwischen dem 10. Oktober und dem 20. November durch die am 10. Oktober korrigierten Gewinnerwartungen in die Irre geführt zu haben. Lucent hatte an diesem Tag bekannt gegeben, dass man nicht mehr 27 Cent Gewinn pro Aktie aus dem operativen Geschäft erwarte, sondern nur noch 17 bis 18 Cent.
Explizit mitangeklagt ist auch der mittlerweile entlassene Lucent-Chef Richard McGinn. Diesem wirft Press vor, dass er durch die Angabe eines überhöhten Umsatzes und Gewinns versucht habe, seine Position im Unternehmen zu festigen.
Die jetzt eingereichte Klage soll nach dem Willen des Klägers als Sammelklage behandelt werden. Zwei weitere, ähnlich gelagerte Klagen liegen nach Informationen des Wirtschaftsdienstes Bloomberg schon seit dem 22. November vor. (chr)