Hewlett-Packard stellt 3D-Drucker mit Pagewide-Druckköpfen vor

Die DIN-A4-breiten Druckköpfe beschleunigen den Druck bei pulverbasierten Geräten auf etwa ein Zehntel der bisherigen Druckzeit.

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Hewlett-Packard stellt 3D-Drucker mit Pagewide-Tintendruckköpfen vor

(Bild: Hewlett-Packard)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Tim Gerber

Druckerhersteller Hewlett-Packard hat zwei neue 3D-Druckermodelle vorgestellt, die mit der von Tintendruckern her bekannten Pagewide-Technik arbeiten. Dabei wird der Druckkopf nicht zeilenweise über die Seite hin und her bewegt, sondern besitzt Düsen über die gesamte Seitenbreite, sodass im falle von Papierdruckern lediglich das Blatt unter dem Druckkopf hindurchgezogen wird.

In der 3D-Version sind die Pagewide-drucker von HP deutlich größer als ihre Tintendrucker-Geschwister.

(Bild: Hewlett-Packard)

Diese Technik macht sich HP nunmehr beim 3D-Druck zu Nutze: Auf einem etwa DIN-A4 großen Druckbett wird eine dünne Schicht Nylon-Pulver mit einem Bindemittel bedruckt. Da der verwendete Druckkopf so breit ist wie das Druckbett, muss er nur einmal darüber bewegt werden, was den Druck einer Schicht enorm beschleunigt. Aufgrund der geringen Schichthöhe beschleunigt das den Gesamtvorgang ebenfalls ganz erheblich. Zum Fixieren des mit Bindemittel benetzten Pulvers ist ein anschließender Trocknungsvorgang zum endgültigen Fixieren des Pulvers erforderlich.

Über die Dichte des Bindemittels lässt sich auch die spätere Elastizität des Modells an der jeweiligen Stelle exakt bestimmen. Im Beispiel eine elastische Feder mit harten Enden zum Drücken.

(Bild: Hewlett-Packard)

Das verwendete Nylon ist ausgesprochen strapazierfähig. Über die Dichte des verteilten Bindemittels lässt sich zudem seine Elastizität punkgenau steuern. Somit können Werkstücke in einem Arbeitsgang hergestellt werden, die über ihre Geometrie eine unterschiedliche Elastizität aufweisen. HP zeigt zur Präsentation einen zur Feder gebogenen, elastischen Draht von etwa 5 Millimetern Durchmesser mit zwei härteren Griffplatten an den Enden, die zum Zusammendrücken der Feder dienen.

Zum Leidwesen vieler Bastler hat HP mit seinen neuen 3D-Druckmaschinen aber nicht die Anwender im Hobbykeller, sondern in der Großindustrie wie etwa bei Siemens oder BMW im Auge. Die sollen mit den HP-Druckern nicht nur Prototypen herstellen können, sondern gleich Teile für die Serienfertigung damit erzeugen. HP selbst bezeichnet sie als erste für den Einsatz in der Serienfertigung taugliche 3D-Drucker überhaupt. Dementsprechend kosten die Maschinen auch deutlich sechsstellige Beträge. (tig)