Faster forward?

Fahrbericht: Nissan GT-R 2017

Nissan hat den GT-R im Zuge der letzten Modellpflege in einigen Details verbessert und mit nun 20 PS mehr wohl unter 2,7 Sekunden von 0 auf 100 gebracht. Damit bleibt er der kompromisslosen Agilität treu und wird gleichzeitig alltagstauglicher. Was spürt man von den Maßnahmen?

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Von
  • Wolfgang Gomoll
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Spa Francorchamps, 3. Juni 2016 – Nissan hat den GT-R im Zuge der letzten Modellpflege in einigen Details verbessert und mit nun 20 PS mehr wohl unter 2,7 Sekunden von 0 auf 100 gebracht. Was spürt man von den Maßnahmen?

Der 3,8-Liter-V6 mit je einem Turbolader pro drei Zylinder verteilt seine 637 Nm nun auf ein breiteres Drehzahlband und leistet 570 PS. Der serienmäßig mit Allradantrieb und Doppelkupplungsgetriebe fahrende GT-R soll damit eine Spitzengeschwindigkeit von 315 km/h erreichen. Den Kraftstoffverbrauch beziffert der Hersteller mit 11,8 Litern und den CO2-Ausstoß mit 275 g/km. Das Messergebnis beim Sprint auf Landstraßen-Geschwindigkeit wollen die Japaner noch nicht preisgeben, aber es dürften weniger als die 2,7 Sekunden des Vorgängers sein.

Noch flacheres Drehmomentplateu

Der Motor, von denen jeder nach dem von AMG bekannten Prinzip "one Man – one Engine" von einem einzigen Spezialisten komplett montiert wird, legt unterhalb 2500/min eine Spur zurückhaltender los, um dann ab 3000 Touren mit Druck zuzubeißen. Das rotzige tiefe Röhren wird untermalt vom Pfeifen des Turboladers. Das maximale Drehmoment von 637 Nm liegt bei 3300/min an, der Gipfel ist allerdings nicht steil, und das ist natürlich gut so. Bereits ab 5500 Touren darf man wieder ans Schalten denken. Anders ausgedrückt: Eine Drehorgel ist der bullige V6 jedenfalls nicht.

Egal ob schnelle Mutkurve oder enges Eck, der Nissan stürzt sich auf jeden Fahrbahnverlauf und löst jede noch so schwere Aufgabe, ob erschwert durch die Asphaltbeschaffenheit oder eine tückische Topographie der Strecke, mit Bravour. Liefert der Allradantrieb im Normalfall fast die ganze Kraft an die Hinterachse, kann sie bei Bedarf bis 50:50 aufgeteilt werden. Unterstützt durch Bremseingriffe und die Differenzialsperre fühlt sich der GT-R leichtfüßig an. Ausgewogen macht ihn die gute Gewichtsverteilung duch die Transaxle-Bauweise mit Motor vorn und Getriebe an der Hinterachse. Bei der Aerodynamik haben die Nissan-Windkanaltüftler im Interesse besseren Abtriebs auf die Heckform des aktuellen GT-R-Nismo zurückgegriffen.