Nvidia verärgert High-End-Gamer: Benchmarks funktionieren, Spiele nicht

Nvidia unterstützt 3- und 4-fache SLI-Grafikkartenverbünde künftig nicht mehr. Nur in Benchmarks sollen solche SLI-Systeme noch funktionieren.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 326 Kommentare lesen
Nvidia GTX 1080
Lesezeit: 3 Min.

Die GeForce GTX 1080 ist die derzeit schnellste Single-GPU-Grafikkarte auf dem Markt und lässt sich über bestimmte SLI-Brücken auch im Verbund betreiben. Das ist besonders für Enthusiasten interessant, die extrem hohe Bildraten oder Benchmark-Rekorde erzeugen wollen. Der Hersteller beschränkt nun allerdings massiv den Verbundbetrieb von drei oder vier Grafikkarten der Pascal-Generation (3-/4-way SLI mit GeForce GTX 1070 oder GeForce GTX 1080). Dies geht aus einer Stellungnahme von Nvidia hervor, die die Website PC Perspective veröffentlicht hat.

Demnach unterstützt Nvidia im Grafikkartentreiber ab der Pascal-Generation GTX 1000 nur noch den Betrieb von zwei zusammengeschalteten Grafikkarten (2-way SLI) vollständig. Wer drei oder vier GTX-1000-Grafikkarten betreibt, kann sie lediglich in ganz bestimmten Benchmark-Programmen zusammen rechnen lassen; nur für diese enthält der Treiber dann noch 3-way- und 4-way-SLI-Profile. Nvidia erwähnt in der Mitteilung speziell den 3DMark Firestrike, Unigine und Catzilla: "For our overclocking community, our Game Ready Drivers will also include SLI profiles for 3- and 4-way configurations for specific OC applications only, including Fire Strike, Unigine and Catzilla." Demnach will Nvidia weiterhin in Benchmarks gut dastehen, auch wenn normale Anwendungen nicht von 3er- und 4er-Verbünden profitieren.

Nvidia zufolge dürfen Entwickler aber auf eigene Faust die entsprechende SLI-Unterstützung in ihre Spiele einbauen – und zwar über DirectX 12 (Multi-Adapter) und Nvidia VR Works SLI. Realistisch betrachtet dürften das allerdings die wenigsten Entwickler tun, da die Zielgruppe der SLI-Nutzer vergleichsweise gering ist.

Am heutigen 10. Juni beginnt der Verkaufsstart von Nvidias GeForce GTX 1070, die als Referenzmodell "Founders Edition" rund 500 Euro kostet. Angeboten wird sie etwa von Asus, EVGA, Inno3D, MSI, Palit, PNY und Zotac. Außerdem wird es Modelle mit eigenen Kühldesigns geben, die günstiger als die Founders Edition ausfallen sollen. Die GeForce GTX 1080 wird seit Ende Mai verkauft, ist aber aufgrund der geringen Stückzahlen derzeit kaum erhältlich.

Die Grafikkarten GeForce GTX 1070 und GTX 1080 sind dank des mit 16-nm-Strukturen gefertigten Pascal-Grafikchips sehr schnell und effizient; bieten außerdem eine HDR-fähige Display-Pipeline (10/12 Bit), HDMI 2.0b, steuern via DisplayPort 1.4 auch 5K-Displays über ein Kabel an und sind zu allen aktuellen 3D-Schnittstellen (Direct3D 12_1, Vulkan, OpenGL 4.5 etc) kompatibel. Aufgrund ihrer neuen Hardware-DRM-Einheit dürfen sie auch 4K-Filme von Netflix wiedergeben.

Nvidia-Präsentation zur GeForce GTX 1080 (111 Bilder)

(mfi)