NASA baut Elektro-Flugzeug X-57 mit 14 Motoren
Im Rahmen des Programms X-Plane für experimentelle Luftfahrzeuge wird die NASA das Kleinflugzeug X-57 "Maxwell" mit elektrisch angetriebenen Propellern bauen.
Die NASA hat vor einiger Zeit das X-Plane-Programm zur Erforschung innovativer Luftfahrzeuge neu aufgelegt. Eines dieser Projekte ist das elektrisch angetriebene Flugzeug X-57 "Maxwell". Es ist für die allgemeine Luftfahrt gedacht und hat die Baugröße verbreiteter Privatflugzeuge. Mit 14 Elektromotoren soll das Flugzeug sparsam, leise und umweltverträglich fliegen. Die NASA-Forscher wollen außerdem zeigen, dass sich Elektroflugzeuge dieser Bauart rund 40 Prozent billiger fertigen lassen als konventionelle.
Vorarbeit aus Italien
Schon seit einiger Zeit läuft das Project Sceptor (Scalable Convergent Electric Propulsion Technology and Operations Research), Basis des X-57. Die NASA hat dazu eine Tecnam P2600T aus italienischer Fertigung umgebaut, nämlich die Tragfläche mit zwei konventionellen Motoren gegen eine mit 18 Elektromotoren ausgetauscht.
Für die Versuche bauten die NASA-Forscher am Armstrong Flight Research Center eine Art Windkanal-Ersatz, genannt HEIST: Hybrid Electric Integrated Systems Testbed. Es handelt sich um einen umgebauten LKW, der eine Tragfläche trägt und mit bis zu 73 Meilen pro Stunde (117 km/h) fährt. Damit wurde die LEAPTech-Tragfläche getestet: Eine Konstruktion aus Carbonfaser, die 18 Elektromotoren samt Lithium-Eisenphosphat-Akkus aufnimmt.
X-57 soll eine Reisegeschwindigkeit von 175 mph erreichen, rund 280 km/h.
Warten auf bessere Akkus
Auch Airbus und Siemens, die bayrische Kleinfirma PC-Aero und die französische Firma Electravia, deren CriCri mit dem Piloten Hugues Duval den Ärmelkanal überquerte, arbeiten an Elektroflugzeugen – deren derzeit prominentestes wohl die Solar Impulse 2 ist. Außerdem gibt es noch andere elektrisch angetriebene Luftfahrzeuge wie den Volocopter.
Achillesferse des Elektroflugs sind die Akkus. Die Solar Impulse 2 musste nach einem Akku-Schaden eine monatelange Zwangspause einlegen. Und der CriCri-Hersteller Electravia meldet auf seiner Webseite, man pausiere derzeit die Entwicklung, bis bessere Akkus verfügbar sind. (ciw)