Trump-Nominierung: Apple verweigert US-Republikanern Geld und Technik

Normalerweise versorgt der iPhone-Produzent beide großen US-Parteien zu ihrem Präsidentschaftsparteitag mit Geräten und Spenden. In diesem Jahr macht Apple bei den Republikanern nicht mit – wegen Donald Trump.

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Donald Trump an Rednerpult mit ausgestrecktem Zeigefinger

Kandidat Donald J. Trump bei einer Wahlveranstaltung.

(Bild: Gage Skidmore CC-BY-SA 2.0<br>)

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Apple hat sich entschlossen, den im Juli stattfindenden Nominierungsparteitag der amerikanischen Republikaner zu boykottieren. Wie die US-Website Politico meldet, wird der Konzern 2016 weder Geld noch Hard- und Software bereitstellen, ganz im Unterschied zum Vorgehen in den vergangenen Jahren. Grund ist die Tatsache, dass die "Grand Old Party" (GOP) höchstwahrscheinlich den umstrittenen Milliardär Donald Trump zu ihrem Präsidentschaftskandidaten erklären wird.

In den vergangenen Jahren spendete Apple beiden großen US-Parteien, also auch den Demokraten, Technik oder Geldmittel zu ihrem Parteitag. So gingen 2008 jeweils rund 140.000 US-Dollar in Form von MacBooks und anderer Technik an beide Parteien. 2012 gab es zwar keine geschenkte Hardware für die Parteien, dafür aber Leihgeräte. Im Gegensatz zu Apple wollen Facebook, Google und Microsoft dagegen für die GOP-Veranstaltung, die in Cleveland stattfindet, spenden.

Politico beruft sich bei seinem Bericht auf zwei mit den Plänen Apples vertraute Quellen. Apple habe in vertraulichen Gesprächen mit den Republikanern sein Missfallen über Trumps wahrscheinliche Wahl zum republikanischen Präsidentschaftskandidaten zum Ausdruck gebracht. Der New Yorker Immobilientycoon hatte sich im Zusammenhang mit Terroranschlägen in den USA kürzlich direkt gegen Apple gewandt und die Amerikaner aufgefordert, das Unternehmen zu boykottieren, solange es die iPhones von Terrorverdächtigen nicht knackt.

Trump hatte Apple zudem aufgefordert, seine Technik künftig in den USA zu produzieren und mit Sanktionen gedroht, falls dies nicht in absehbarer Zeit erfolgt. Der Konzern lässt die große Mehrzahl seiner Produkte aktuell in China herstellen – nur der Mac Pro mit seinen vergleichsweise geringen Stückzahlen wird in Texas von einem Auftragsfertiger zusammengeschraubt. (bsc)