Streit um iPhone-Design in China: Kläger gegen Apple offenbar insolvent

Shenzhen Baili gewann vor einem Patentausschuss in Peking gegen den iPhone-Produzenten. Die Firma scheint aber selbst in Schwierigkeiten zu sein.

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iPhone 6

Das iPhone 6 – Stein des Anstoßes.

(Bild: dpa, Caroline Seidel)

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Das in der chinesischen Hauptstadt drohende iPhone-6-Verkaufsverbot wird anscheinend von einer Firma verfolgt, die selbst existenzielle Probleme hat. Das Unternehmen namens Shenzhen Baili sei "faktisch nicht mehr bestehend", schreibt das Wall Street Journal. Der Handy-Hersteller hatte vor der Pekinger Behörde für geistiges Eigentum gegen Apple gewonnen, weil der iPhone-Hersteller mit dem iPhone 6 angeblich das Design des Baili 100c kopiert haben soll.

Laut dem Bericht ist die Mutterfirma von Baili, Digione, aufgrund von "fehlerhaften Produkten, Misswirtschaft und starker Konkurrenz" zusammengebrochen. Dies hätten frühere Angestellte und Investoren berichtet. Digione sei seit mindestens einem Jahr nicht mehr mit Handys auf dem Markt. Eine Geldspritze des Internetkonzerns Baidu gilt als verloren.

Shenzhen Baili, das unter dem vollen Namen Shenzhen Baili Marketing Services firmiert, melde sich zudem nicht mehr auf Telefonanrufe und die Website sei abgeschaltet worden. Laut den Buchhaltungsunterlagen der Muttergesellschaft soll die Firma insolvent sein. Ein Digione-Anwalt sagte dagegen, das Unternehmen existiere weiter und plane nun, das Vorgehen gegen Apple noch zu verbreitern.

Apple hatte zuvor in einer Stellungnahme versichert, dass die iPhone-Modelle 6 und 6 Plus ebenso wie iPhone 6s und 6s Plus in China derzeit weiterhin verkauft werden. Der Konzern habe im vergangenen Monat eine behördliche Anweisung von einer regionalen Patentbehörde in Peking erhalten und Berufung dagegen eingelegt. So lange sei die Anordnung ausgesetzt. (bsc)