Schweizer Uhrenindustrie leidet unter Apple & Co.

Einem Zeitungsbericht zufolge verdient der iPhone-Hersteller mit seiner Computeruhr mittlerweile fast so viel wie Rolex.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 190 Kommentare lesen
Apple Watch

(Bild: dpa, Kay Nietfeld)

Lesezeit: 2 Min.

Die Schweizer Uhrenindustrie befindet sich aufgrund des Trends zur Smartwatch weiterhin in einer Krise. Die Neue Zürcher Zeitung schreibt in ihrer gestrigen Ausgabe, Apple werde den Luxusuhrenhersteller Rolex wohl in diesem Jahr beim Umsatz einholen. Laut Zahlen des Blattes kam Rolex im Jahr 2015 auf 4,9 Milliarden Franken. Apple hat damals geschätzt bereits 4,5 Milliarden Umsatz mit der Watch gemacht – wobei der Konzern selbst keine Zahlen herausrückt.

Tatsächlich haben die meisten Schweizer Uhrenhersteller – mit Ausnahme die Luxus-Smartwatch "Connected" von TAG Heuer – der Konkurrenz durch "intelligente Uhren" kaum gleichwertiges entgegenzusetzen. Vor gut einem Jahr verspottete Swatch-Chef Nick Hayek Jr. Smartwatches sogar noch als "Minitelefon für das Handgelenk".

Inzwischen versucht Swatch, mit seiner Reihe "Touch Zero" gegenzuhalten. Die sportlich-trendige Uhr bietet unter anderem Fitnessfunktionen und künftig auch bargeldloses Bezahlen in Geschäften. Aber echte Smartwatches spielen in einer anderen Liga, allen voran die Apple Watch, gefolgt von Samsung Gear.

Bereits im Weihnachtsgeschäft 2015 übertrafen Smartwatch-Verkäufe insgesamt zum ersten Mal die Ausfuhren Schweizer Uhrenhersteller, wie aus einer Studie der Bostoner Marktforschungsfirma Strategy Analytics hervorgeht.

Ernst Thomke, der einst maßgeblich an der Markteinführung der legendären Swatch-Uhr beteiligt war, bescheinigte der Schweizer Uhrenindustrie jetzt, den Trend zur Smartwatch verpasst zu haben. Seine Einsicht brachte er in der Zeitung Schweiz am Sonntag so auf den Punkt: "Die wichtigsten Funktionen, die wir tagtäglich Dutzende Male brauchen, lassen sich am Handgelenk schneller und einfacher erledigen." (mit Material der dpa) / (bsc)