Bericht: Intel will ins iPhone

Dank einer neuen ARM-Lizenz könnte der Chipriese versuchen, TSMC und Samsung Aufträge für die A-Chip-Reihe in iPhone und iPad abzuluchsen, heißt es aus Asien.

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Intel-Logo

(Bild: dpa, Andrej Sokolow)

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Apple und Intel diskutieren derzeit angeblich darüber, ob der Prozessorhersteller einen Teil der A-Chip-Aufträge für das iPhone übernehmen könnte. Das meldete zumindest das japanische Wirtschaftsblatt Nikkei zum Wochenende.

Demnach könnte ein Produktionsstart bereits in zwei Jahren erfolgen. Aktuell kauft Apple seine Ein-Chip-Systeme (SoCs) bei Samsung und TSMC zu, wobei die Fertigung der neuen Baureihen "A10" und "A11" ab 2017 ("iPhone 8" / "iPhone 9") Meldungen zufolge ganz bei TSMC liegen könnte.

Intel ist derzeit nur ganz am Rande im Geschäft mit ARM-Prozessoren tätig, die in den meisten Smartphones stecken. Der Chipriese hat aber mittlerweile eine Lizenz erworben, um als Auftragsfertiger tätig zu werden.

Auf dem Intel Developer Forum wurde von Verträgen berichtet, die es erlauben, dass Intel die Fertigung von ARM-SoCs in 10-Nanometer-Technik anbieten kann. Apples aktueller A9-Chip wird im 16-Nanometer-Verfahren produziert.

Laut von Nikkei befragten Analysten sei Intel als Auftragsfertiger frühestens für Apples "A12"-Baureihe im Jahr 2018 vorgesehen. Samuel Wang, Halbleitermarktbeobachter bei Gartner, sagte gegenüber Nikkei, Intel setze sich derzeit mit Apple auseinander und versuche, TSMC "einen oder zwei Topkunden" abzuluchsen.

Ein hochrangiger Manager aus der taiwanischen Chipindustrie sagte dem Blatt, Intel sei der wohl gewaltigste Konkurrent für TSMC. Apple und Intel seien keine Konkurrenten, entsprechend wahrscheinlich sei es, dass Apple hier Bestellungen hin verlagere. Zudem passe dies zur Politik der US-Regierung, Unternehmen dazu zu bringen, mehr Produkte in der Heimat herzustellen. Intel hat seinen Hauptsitz in Kalifornien, produziert an Standorten auf der ganzen Welt. (bsc)