BSI: Cyber-Angriffe "viel erfolgreicher" als früher

Laut BSI-Präsident Arne Schönbohm werden Cyberangriffe mittlerweile viel gezielter und hochspezialisiert vorgenommen. Das Regierungsnetz sei bisher aber noch nicht geknackt worden.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 40 Kommentare lesen
Reichstagsgebäude in Berlin

(Bild: dpa, Gregor Fischer/Archiv)

Lesezeit: 1 Min.
Von
  • dpa

Die Cyber-Attacken auf deutsche Behörden und Unternehmen werden nach Angaben des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) immer raffinierter und effektiver. "Bis vor wenigen Jahren glichen Cyber-Angriffe einem elektronischen Flächen-Bombardement, dadurch hatten Angreifer große Streuverluste", sagte BSI-Präsident Arne Schönbohm der Bild-Zeitung. "Heute sind Cyber-Attacken sehr viel präziser und auf einzelne Ziele, wie den Bundestag, angelegt. Das ist leider auch viel erfolgreicher."

Sein Amt sei in erster Linie für den Schutz des Regierungsnetzes verantwortlich, und "das hat noch kein Hacker geknackt". Allerdings sei die Frequenz der Angriffe – ob auf private oder öffentliche Einrichtungen – schon enorm, sagte Schönbohm. "Volkswagen gibt die Zahl der Cyber-Attacken auf sein IT-Netz mit 6000 Fällen pro Tag an. Und wir stellen jeden Tag allein mehr als 20 hochspezialisierte Angriffe auf das Regierungsnetz fest. Die Zahl der Cyber-Attacken ist also sehr hoch."

Einige Bundesländer bauen im Kampf gegen Cybercrime und terroristische Aktivitäten im Netz ihre Ermittlungsbehörden zum Teil erheblich aus. Sie planen etwa neue Spezialabteilungen und stellen Staatsanwälte, Ermittler und IT-Experten ein. Sicherheitsexperten befürchten, dass Terroristen oder Staaten über Cyberattacken versuchen könnten, für die Versorgung der Gesellschaft überlebenswichtige Anlagen – etwa bei der Wasser- oder Energieversorgung – anzugreifen. (kbe)