Reingewinn

Im Test: Zehn Felgenreiniger

Zehn Mittel versprechen saubere Felgen ohne viel Mühe. Im Test zeigt sich, dass es ohne Nacharbeit per Hand bei kaum einem Mittel geht. Wer das auf sich nimmt, kann auch zu einem preiswerten Mittel greifen. Wir raten allerdings dazu, die Reiniger zu vermeiden

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 25 Kommentare lesen
Felgenreiniger im Test 6 Bilder
Lesezeit: 4 Min.
Von
  • Martin Franz
Inhaltsverzeichnis

Stuttgart, 28. September 2016 – Die Gesellschaft für technische Überwachung (GTÜ) hat zusammen mit den Kollegen der Autobild zehn Felgenreiniger getestet. Die Hersteller solcher Mittel versprechen stets ein müheloses Reinigen. Das ist allerdings nicht ganz so einfach, denn natürlich sollen die Reiniger zusätzlich noch möglichst frei von umweltschädlichen Bestandteilen sein und den Lack auf den Felgen ebenso wenig angreifen wie die Reifen. Ein Zielkonflikt, der eigentlich kaum zu lösen ist – es sei denn, man setzt vorher an.

Sauber ohne Nacharbeit?

Die GTÜ-Tester vergaben in dem Test insgesamt maximal 300 Punkte. Sinnvollerweise ist das Kapitel Reinigung, unterteilt in das Ergebnis mit und ohne Handarbeit, mit 140 Punkten am schwersten gewichtet. Ohne Nacharbeit mit einem Schwamm erreichen die besten im Test 60 von 80 Punkten – Sonax und Dr.Wack führen dabei, am schlechtesten schneiden die Reiniger von RS1000 und Lidl ab. Sie liegen im Test soweit hinten, dass saubere Felgen ohne Nacharbeit kaum möglich sein dürften. Wozu man dann noch einen Felgenreiniger braucht, ist eine interessante Frage, die der Test leider unbeantwortet lässt.

Immerhin liegen die Ergebnisse „mit Nacharbeit von Hand“ sehr nah beieinander. Auch dabei sind die Mittelchen von Sonax, Dr. Wack zusammen mit Armor All vorn, doch die Konkurrenz liegt nur knapp dahinter. Wer also bereit ist, mit einem Schwamm mehr oder weniger gründlich nachzuputzen, bekommt mit allen gute Ergebnisse hin. Interessant dürfte das vor allem für jene sein, die ihre Felgen beim Wechsel auf Sommer- oder Winterbereifung gründlich reinigen wollen.

Verträglichkeit und Geruch

Der Test räumt auch dem Thema „Verträglichkeit“ einen hohen Stellenwert ein. Ein Mittel, welches zwar den Dreck runterholt, gleichzeitig aber Lack und Reifen schädigt, kann wohl kaum empfohlen werden. Etwas seltsam scheint uns, dass die Prüfer auch die Verträglichkeit auf Scheinwerfer-Streuscheiben aus Polycarbonat untersucht haben. Noch merkwürdiger: Selbst der Geruch wurde bewertet.

Doch bei der Verträglichkeit liegen fast alle Hersteller schlussendlich eng beieinander – mit Ausnahme der Reiniger von Lidl und Meguiar’s. Sie sind sehr aggressiv zum Felgenlack und auf Aluminium. Auch der Reiniger von Dr. Wack greift Streuscheiben und Eisen der Bremsanlage etwas heftiger an als die meisten anderen. Ganz allgemein empfiehlt sich dringend, die angegebenen Einwirkzeiten nicht wesentlich zu überschreiten. Der Dreck auf der Felge ist meist recht hartnäckig, wirksame Reiniger müssen also eine gewisse Aggressivität mitbringen.