Analyst: Apple Watch schwächelt angeblich

Ming-Chi Kuo vom taiwanischen Bankhaus KGI Securities gilt als sehr gut vernetzt in Apples asiatischer Zuliefererszene. In seinem jüngsten Bericht an Investoren beschäftigt sich der Analyst nun mit den Aussichten der Apple Watch in diesem Jahr. Demnach glaubt er daran, dass die Verkäufe 2016 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum geringer ausfallen werden. Die Auslieferungen der von Apple gerade frisch aktualisierten Uhren werden laut Kuo angeblich um 15 bis 25 Prozent zurückgehen.

Weniger Verkäufe trotz vollem Jahr

Für das Gesamtjahr erwartet der Analyst nur noch 8,5 bis 9 Millionen abgesetzte Geräte. Das wäre weniger als Apple im Jahr 2015 absetzen konnte – in den 8 Monaten der Verfügbarkeit der Apple Watch lag die Zahl laut Kuo bei 10,4 Millionen Stück. Allerdings hat Apple bislang von sich aus noch nie offizielle Absatzzahlen für die Computeruhr kommuniziert – entsprechend sind all diese Werte reine Prognosen.

Als Gründe für die prognostizierte Marktschwäche nennt Kuo vier Probleme, die die Uhr angeblich hat: Es fehle an einer echten "Killer-App" (obwohl man diese im Fitnesstracking sehen könnte), die Batterielaufzeit sei noch zu gering, die Uhr sei weiterhin von iPhone abhängig (trotz GPS in der zweiten Serie) und die Touchscreen-Bedienung sei bei einem Wearable nicht optimal.

Ein Nischengerät?

Die neue Apple Watch Series 2 soll zwar neues Interesse unter den Kunden ausgelöst haben, was Kuo als ein Plus von 10 Prozent bei den Verkäufen prognostiziert. Allerdings gleiche das den Rückgang bei den Altgeräten nicht aus. Insgesamt sieht Kuo den Markt für die Apple Watch noch nicht im Massengeschäft angekommen.

Stattdessen verkaufe sich die Uhr vor allem an "Hardcore-Apple-Fans", Kunden, die die erste Modellreihe ersetzten sowie andere Nischen. Apple gilt allerdings nach wie vor als Marktführer im Markt der Computeruhren. (bsc)