Enttäuschte US-Aktionäre verklagen Gateway
Einige Investoren scheinen ziemlich sauer auf den PC-Hersteller Gateway zu sein.
Einige Investoren scheinen ziemlich sauer auf den PC-Hersteller Gateway zu sein. Die Firma reihte sich mit ihrer Meldung, man werde im vierten Quartal ins Minus rutschen, ganz vorne in eine Reihe von Hiobsbotschaften ein, die die PC-Industrie angesichts eines flauen Weihnachtsgeschäfts in die Krise stürzten.
Vor dem Bezirksgericht Kalifornien-Süd reichte nun laut US-Nachrichtenagenturen ein Anteilseigner Klage gegen Gateway ein. Er möchte mit dem Verfahren den Status einer Sammelklage erreichen, sodass alle Gateway-Aktienbesitzer sich anschließen könnten. In der Klage wird Gateway vorgeworfen, falsche und irreführende Zahlen für das Quartal, das am 30. September endete, veröffentlicht zu haben. Besonders hebt die Klage darauf ab, Gateway habe es versäumt, die Aktionäre über den sinkenden Wert seiner Investitionen in andere Hightech-Firmen zu infomieren; außerdem habe Gateway, obwohl der Rückgang der Umsätze zum Jahresende sich schon abzeichnete, die ganze Zeit immer noch von sehr guten PC-Verkäufen gesprochen. Gateway wies alle Anschuldigungen, die in der Klage erhoben werden, entschieden zurück und meinte, man werde sich aufs Entschiedenste verteidigen.
Die zusätzlichen Belastungen der Bilanz durch Abschreibungen, die der Kursverfall der Hightech-Werte an den Börsen notwendig machte, sind einer der Gründe, warum Gateway für das vierte Quartal rote Zahlen erwartet. Zusätzlich geht der PC-Hersteller im vierten Quartal angesichts bislang schwacher Verkäufe im Weihnachtsgeschäft von einem um 500 Millionen US-Dollar niedrigeren Umsatz als erwartet aus.
Bei der Vorstellung der Geschäftszahlen für das dritte Quartal waren von Gateway allerdings noch andere Töne zu hören: Damals hieß es, man erwarte ein ausgezeichnetes Geschäft für das Jahresende. Einzelne Analysten haben nach der inzwischen erfolgten Gewinnwarnung die Gateway-Aktie heruntergestuft – zusätzlich zu den schlechten Nachrichten von Gateway selbst führte dies zu einem Kursverfall der Aktie, der die Anteilseigner natürlich überhaupt nicht erfreut. Der Kurs des Papiers fiel von rund 40 US-Dollar Anfang November auf 17,50 US-Dollar zum Börsenschluss am Freitag vergangener Woche; das 52-Wochen-Hoch lag bei 75,19 US-Dollar – vor ziemlich genau einem Jahr. (jk)