Hilfsbereit

Fahrbericht: Nissan Micra 0.9 i-GT

Einst war der Nissan Micra eines der beliebtesten Autos Europas. In den vergangenen Jahren tauchte er aber in die dritte Reihe ab. In fünfter Generation dürfte er jetzt wieder ein ernsthafter Wettbewerber für Fiesta, Polo und Clio werden. Wir haben den Japaner mit dem französischen Motor ausprobiert

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Nissan 15 Bilder
Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Joaquim Oliveira
Inhaltsverzeichnis

München, 19. Oktober 2016 – Die vorangegangene Micra-Generation war für Nissan in Europa ein Misserfolg, auf den etablierten Märkten kam der Billigheimer nicht an. Der neue Nissan Micra ist im Vergleich nicht wiederzuerkennen. Er hat mit einer Gesamtlänge von vier Metern nicht nur um über 17 Zentimeter und knapp acht Zentimeter in der Breite zugelegt sondern hat auch zu ernstzunehmender Aussagekraft gefunden. Das Design erinnert zwar ein wenig an die mutigen Falze und Linien von Honda, doch sind sie nicht so polarisierend wie bei Jazz oder Civic. Ähnliches gilt auch für den deutlich liebevoller als bisher gestylten Innenraum. Mit zahlreichen Individualisierungsmöglichkeiten innen und außen verspricht Nissan 125 Farbkombinationen.

Das Platzangebot ist deutlich besser als beim Vorgänger, alles andere hätte bei dem Längenzuwachs auch sehr verwundert. Obwohl der Nissan Micra für bis zu fünf Erwachsene gedacht ist, empfiehlt es sich, nicht mehr als vier Personen einzuladen, denn bei drei Personen im Fond wird es insbesondere für die Schultern eng. Vorn reist es sich klassenüblich bequemer und die neuen Farbakzente tun der Atmosphäre gut. In Europa neu, in den USA ein alter Hut ist die Unterbringung von Boxen in den Kopfstützen. Das Topsoundsystem von Bose tönt so nicht nur aus Türen, Armaturenbrett und Fondabteil, sondern strahlt auch aus der Kopfstütze in den Innenraum. Der Laderaum schluckt 300 Liter, die sich um asymmetrisches Umklappen deutlich vergrößern lassen. Eine ebene Ladefläche bietet der Micra jedoch nicht.

Fahrhilfsbereit

Technisch bietet der japanische Kleinwagen das klassenübliche Paket aus elektrischer Servounterstützung, McPherson-Federbeinen vorn und einer Torsionsachse hinten. Deutlich zugelegt hat der nicht mehr ganz so kleine Nissan auch bei Fahrerassistenzsystemen. Hier bietet er Notbremsfunktion mit Fußgängererkennung, Spurhalteassistent (mit Radbremsung statt Lenkeingriff), 360 Grad Kameras, Verkehrszeichenerkennung und Fernlichtautomatik. Mehr Assistenz soll derzeit kein Wettbewerbsmodell bieten, eine aussage, die freilich von der Definition des Segments abhängt.