"Back to the roots": Borgward will Elektroautos in Bremen bauen

Bisher stellt das wiederbelebte Borgward Autos in Peking her. Nun will es auch ein Werk in seiner ursprünglichen Heimat errichten.

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"Back to the roots": Borgward will Elektroautos in Bremen bauen

Borgward BX7

(Bild: borgward.com)

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55 Jahre nach der Insolvenz will der Autohersteller Borgward an seinem Heimatort Bremen wieder Autos bauen. Das kündigte das Unternehmen, dessen Hauptaktionär der chinesische Lkw-Hersteller Foton ist, am Mittwoch in Bremen an.

Derzeit produziert Borgward ausschließlich in einem Werk in Peking sein SUV-Modell BX7. Die Teile für die Fertigung in Bremen sollen aus China, Deutschland und Europa zugeliefert werden. Am Standort Bremen sollen nach Unternehmensangaben in der Anfangsphase 50 bis 100 Arbeitsplätze entstehen. Im ersten Schritt sei eine Fertigung mit einer Jahreskapazität von bis zu 10.000 Fahrzeugen geplant. Dazu werde eine Fertigungshalle mit rund 10.000 Quadratmetern Fläche gebaut.

Das Premierenmodell aus Bremer Fertigung werde ein Borgward BX7 mit "vollelektrischem Antrieb" sein. Wo genau das Werk in Bremen entsteht, soll sich in den kommenden Wochen entscheiden. Die Anfangsinvestitionen belaufen sich laut Borgward auf einen "zweistelligen Millionenbetrag".

Borgward gehörte einst zu den bekanntesten Autoherstellern Deutschlands und ging 1961 pleite. Borgwards Enkel Christian belebte die von seinem Großvater gegründete Marke 2015 wieder und ist Aufsichtsratschef der Borgward Group. Seinerzeit wurde Borgward durch Top-Modelle wie Isabella, Arabella und Hansa 2400 bekannt.

Update 26.10.16, 13.40 Uhr: "Die Fertigung wird von Grund auf flexibel gestaltet und ist so ausgelegt, dass wir sowohl die Produktionszahlen wie die Anzahl der Modelle entsprechend dem Markteinritt in andere europäische Länder jederzeit dem Bedarf anpassen, also erhöhen können", erläutert Ulrich Walker, Vorstandsvorsitzender der Borgward Group AG. Bei steigenden Produktionszahlen würden sich dann auch die Zahl der Beschäftigten und die Investitionen erhöhen. Die Anfangsinvestitionen belaufen sich auf einen zweistelligen Millionenbetrag.

Die Fertigung, die Prozesse und die Einrichtungen im Borgward-Werk Bremen sollen sich von Beginn systemtechnisch an "Industrie 4.0" orientieren. Der geplante Produktionsprozess in der "smarten Fabrik" soll die steigende Komplexität in der Automobilfertigung beherrschen und hocheffizient sein. Neben den Zulieferern wie Continental, Kuka, Schäffler/SKF, BorgWarner, Webasto sollen bei der Fertigung vollelektrischer Fahrzeuge Bosch und der Elektronikkonzern LG für Batterien entscheidende Rollen spielen.

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(anw)