Met@box tief in den roten Zahlen

Met@box, Hersteller von Settop-Boxen, muss höhere Verluste ausweisen als selbst in einer Gewinnwarnung vor wenigen Monaten prognostiziert.

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Von
  • Jürgen Kuri

Manchmal kommt es noch schlimmer als man denkt: Erst im September letzten Jahres erklärte die Met@box AG aus Hildesheim, im Geschäftsjahr werde man statt eines Gewinns doch Verluste von rund 15 Millionen Mark machen. Nun gab der Hersteller von Settop-Boxen bekannt, einen Verlust von etwa 19 Millionen Mark eingefahren zu haben. Nach vorläufigen Berechnungen lag der Umsatz bei 50 Millionen Mark, teilte das Unternehmen am heutigen Dienstag mit.

Zwei vorliegende Aufträge zur Lieferung von Settop-Boxen "kamen nicht wie geplant zur Ausführung", hieß es in einer Mitteilung. Die Aufträge hätten ein Volumen von 20 Millionen Mark gehabt. Met@box hatte bereits in der Vergangenheit diverse Schwierigkeiten gemeldet und die Prognosen immer wieder nach unten korrigiert. Schon auf der ersten Hauptversammlung des Unternehmens hatten Aktionäre heftige Kritik an der undurchsichtigen Bilanz von Met@box geübt. Bereits zuvor waren Zweifel an der Seriosität mehrerer von Met@box vermeldeter Großaufträge für Settop-Boxen aufgekommen.

Met@box kündigte nun auch einen Wechsel im Vorstand an. Der bisher für Vertrieb und Marketing zuständige Rainer Kochan scheide mit sofortiger Wirkung aus. Zu seinem Nachfolger hat der Aufsichtsrat Peter White berufen. Der 38 Jahre alte Brite war bislang Vorstand der Met@box International AG. White werde unterstützt vom neuen Vertriebsleiter Karl Hallmann, der von Motorola zu den Hildesheimern wechselt.

Der Kurs der Met@box-Aktie rutschte bis zum frühen Abend um 10,71 Prozent auf 5 Euro ab. Das 52-Wochen-Hoch des Papiers lag bei 45,80 Euro; die Aktie war im Verlauf der letzten Monate schon auf 4,28 Euro abgerutscht. (jk)