MacBook Pro mit 15-Zoll-Bildschirm: Warum Apple keine Nvidia-Chips verwendet
Die Grafikkarten im neuen Profi-Mac-Notebook können zwei 5K-Bildschirme ansprechen. Das ging offenbar nur mit AMD.
MacBook Pro mit 13 Zoll: Ein 5K-Bildschirm passt dran.
(Bild: Apple)
Apple hat für seine Hardware-Entscheidungen beim neuen MacBook Pro einiges an Kritik einstecken müssen – unter anderem aufgrund der Tatsache, dass sich die Profirechner nur mit maximal 16 GByte ausrüsten lassen. Die Auswahl der diskreten Grafikeinheit beim 15-Zoll-Modell gilt ebenfalls als kritikwürdig: Warum setzt Apple auf AMD und nicht auf schnellere Technik von Nvidia?
Zwei Display-Streams ĂĽber ein Kabel
Einen möglichen Grund hat nun die renommierte Hardware-Website Ars Technica im Rahmen eines Testberichts aufgezeigt: Die Kompatibilität mit 5K-Bildschirmen beziehungsweise die Verwendung von DisplayPort 1.2. Das Protokoll erlaubt es nicht, 5K-Auflösung mit 60 Hz in einem Display-Stream weiterzugeben, weshalb Apple zwei Display-Streams über ein einzelnes Thunderbolt-3-Kabel schickt.
Intels Onboard-GPU im MacBook Pro mit 13-Zoll-Bildschirm kann drei DisplayPort-1.2-Streams ausgeben, weshalb ein 5K-Bildschirm und der eingebaute Bildschirm unterstützt werden. Die diskrete Grafik im 15-Zoll-Modell – Apple bietet AMDs Radeon Pro 450, 455 und 460 an – unterstützt sechs Streams. Diese reichen dann für zwei 5K-Monitore plus das interne Display; ein Stream bleibt übrig.
5K-Nutzerverwirrung vermieden?
Nvidia kann mit seinem Pascal-basierten GTX-1060-Chip in der Notebook-Variante zwar bis zu vier Bildschirme ansprechen, allerdings geht das nur über DisplayPort 1.3 – und dieser Standard wird noch nicht weitläufig unterstützt. Apple hätte also schlimmstenfalls zwei Varianten des MacBook Pro mit 15-Zoll-Display auf den Markt bringen müssen: Die AMD-Variante für zwei 5K-Schirme und eine Nvidia-Version mit Unterstützung für nur ein 5K-Display. Das wiederum hätte vermutlich die Kundschaft verwirrt.
Hinzu kommt, dass der Energieverbrauch der Laptop-Version des GTX-1060-Chips höher gewesen wäre, so Ars Technica. Der TDP-Wert liegt hier bei 85 Watt, während die AMD-Chips nur 35 Watt "fressen". Es ist allerdings denkbar, dass sich das alles mit der nächsten MacBook-Pro-Generation wieder dreht. Diese könnte im nächsten Jahr auf den Markt kommen. (bsc)