App Store: Apple will angeblich weniger Provision für Videodienste

Um das Geschäft mit TV- und Filminhalten auf Apple TV, iPhone und iPad anzukurbeln, plant der Hersteller offenbar, von Videostreaminganbietern nur noch den halben Aufschlag zu verlangen.

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Apple TV 4

Apple TV mit Fernseher.

(Bild: Apple)

Lesezeit: 2 Min.

Derzeit gilt bei Apple stets: Verkäufer von Software oder Diensten im App Store zahlen 30 Prozent Provision. Bei Aboangeboten sinkt dieser Umsatzanteil ab dem zweiten Jahr seit diesem Sommer auf 15 Prozent – andere Rabatte gibt's nicht. Offenbar plant Apple nun eine Ausnahme für Videodienste: Wie die Wirtschaftnachrichtenagentur Bloomberg schreibt, sollen Anbieter von Film- und TV-Inhalten, die Inhalte im Abo anbieten, künftig sofort nur noch 15 Prozent abdrücken. Das sollen informierte Personen bestätigt haben.

Derzeit tendieren einige Videodienste dazu, von Apple-Kunden, die ihr Abo über ihre Apple-ID begleichen, mehr zu verlangen als von Abonnenten außerhalb von Apples Plattform. Das liegt an besagten 30 Prozent Provision für Cupertino. Mit dem geringeren Aufschlag würde also womöglich die Preise für Film- und TV-Angebote etwas billiger. Apple will zudem das Angebot an Videodiensten weiter stärken. Zuletzt hatte das Unterhmen eine neue TV-App für iOS und tvOS angekündigt, die einen zentralen Programmführer darstellt – zunächst allerdings nur für die USA.

Apple wollte den Bericht von Bloomberg nicht kommentieren. In der Branche gelten die 30 Prozent Provision allerdings als verhasst – es gibt gar Vorwürfe wettbewerbsfeindlichen Verhaltens. Im Bereich des Musikstreamings hat Apples großer Konkurrent Spotify diese regelmäßig wiederholt – im Sommer gab es zwischen beiden Unternehmen einen größeren, auch öffentlich ausgetragenen Konflikt.

Spotify gehört zu den Diensten, die beim Kauf des Abos mit Apple ID mehr Geld verlangen als außerhalb der Apple-Plattform. Dabei wird explizit Apples Provision als Grund angeführt. Dass Apple die Gebühr auch bei Musikdiensten senkt, ist allerdings eher unwahrscheinlich – mit Apple Music betreibt der Konzern selbst ein Angebot, das schnell Millionen Nutzer versammeln konnte.

Laut Bloomberg erlässt Apple einigen ausgewählten Videopartnern bereits 15 Prozent der standardmäßigen 30-Prozent-Provision. Sollte sich ein Dienst dafür entscheiden, in der neuen TV-App gelistet zu werden, wird der neue Preis regulär gelten, so informierte Kreise gegenüber dem Medium. In der aktuellen Betaphase ist unter anderem Netflix noch nicht in der Anwendung vertreten. (bsc)