Netflix-Streaming in 4K unter Windows 10 nur mit der richtigen Hardware

Microsoft hat angekündigt, dass es ab dem 25. November möglich sein wird, unter Windows 10 Netflix in 4K zu schauen. Voraussetzung dafür ist allerdings ein Rechner mit einer CPU der siebten Core-i-Generation "Kaby Lake“.

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Netflix-Streaming in 4K unter Windows 10 nur mit der richtigen Hardware
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Von
  • Volker Zota

Die höchstmögliche Videoqualität rücken die Rechteinhaber nur heraus, wenn die Abspielgeräte gewisse Sicherheitsstufen garantieren. Das war beim PC bisher nicht der Fall, weshalb man weder Ultra-HD Blu-rays noch Netflix oder Amazon Video in 4K gucken konnte. Zumindest für Windows-10-Nutzer soll sich das nun ändern. Wie Microsoft mitteilt, soll es ab dem 25. November möglich sein, Netflix-Inhalte mit dem hauseigenen Browser Edge in "Ultra HD Glory" anzuschauen: Dann startet in den USA bei Netflix "Gilmore Girls: A Year in the Life".

Ein wichtigstes Detail steht bei Microsoft nur in der Fußnote: Ohne "Kaby Lake" gibts keine "Ultra HD Glory".

Aber Nutzer sollten sich nicht zu früh freuen, denn abgesehen vom Netflix-Abo, genügend Bandbreite (dauerhaft mindestens 15 MBit/s) und Windows 10 braucht man laut Microsoft zwingend auch einen "kompatiblen PC oder ein 2-in-1-Gerät" mit Intel-Core-i-Prozessor der siebten Generation "Kaby Lake". Damit lassen sich nicht nur 4K-Videos in HEVC oder VP9 mit 10 Bit pro Farbkanal (für HDR) ohne nennenswerte CPU-Belastung abspielen; CPUs aus Intels sechster Core-i-Generation ("Skylake") beherrschen nur 8-Bit-Decoding von HEVC. Wichtiger jedoch: Die Kaby-Lake-GPU beherrscht außerdem HDCP 2.2 sowie das Hardware-DRM PlayReady 3.0 mit Security Level SL3000, was Netflix für 4K-Streaming voraussetzt.

Verwunderlich ist, dass Microsoft weder Nvidias GTX 10x0-Serie noch AMDs Radeon RX 4x0 nennt, obwohl sie die nötigen Voraussetzungen (Play Ready 3.0, HEVC-Decoding in 10 Bit) beherrschen.

HDCP 2.2 ist bei Intel Core i-7000 alias Kaby Lake integriert, über DisplayPort 1.2 und einen Adapterchip namens Level-Shifter Protocol Converter (LSPCON) liefert er auch HDMI 2.0.

(Bild: Intel)

Momentan gibt es Kaby-Lake-CPUs nur in Notebooks- und Windows-Tablets. Die Desktop-Versionen werden zur CES 2017 erwartet.

Zur Auswahl von 4K-tauglichen PCs verweist der Blog-Eintrag von Microsoft auf den "Microsoft Store", wo solche Rechner angeblich aufgelistet sind. Doch die Auswahl-Option "4K" liefert dort auch Desktop-PCs, die nicht mit Kaby-Lake-Chips bestückt sind und wo laut Microsoft-Blog Netflix auch keine 4K-Filme liefert. Derzeit ist also unklar, auf welchen Geräten die 4K-Wiedergabe von Netflix funktioniert, außer auf den wenigen Kaby-Lake-Notebooks mit internen 4K-Displays. (vza)