Flash-Speicher: Siemens vergibt Milliardenauftrag an Intel

Siemens möchte mit dem Vertrag verhindern, dass das Wachstum bei Handys nochmals durch Teileknappheit ausgebremst wird.

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Von
  • Holger Dambeck

Die Siemens AG hat für ihr Handygeschäft einen Vertrag über 2 Milliarden US-Dollar mit Chiphersteller Intel abgeschlossen. Intel wird in den nächsten drei Jahren Flash-Speicher an Siemens liefern, die in Mobilfunkgeräten zum Einsatz kommen.

Siemens-Vorstand Rudi Lamprecht sagte, das Lieferabkommen stelle sicher, dass Siemens der Nachfrage an Internet-fähigen Endgeräten in den nächsten Jahren nachkommen könne. In den letzten Monaten war es durch den Handy-Boom vor allem bei Flash-Speichern immer wieder zu Engpässen gekommen, die alle Mobilfunkhersteller betrafen.

Im Geschäftsjahr 1999/2000 konnte Siemens trotz großer Nachfrage nur 24 Millionen Mobilfunkgeräte verkaufen. Zwischenzeitlich hatte der Konzern einen Absatz von bis zu 30 Millionen Stück angekündigt. "Der Hauptgrund für die geringere Stückzahl war die Teileknappheit", sagte Siemens-Sprecherin Martina Kniep gegenüber heise online.

Für das laufende Geschäftsjahr wollte sich Siemens auf keine genaue Handy-Stückzahl festlegen. Das Unternehmen plane quartalsweise, um flexibel auf Veränderungen reagieren zu können. "Die weltweiten Umsätze mit Mobilfunkgeräten werden zwischen 20 und 25 Prozent zunehmen", sagte Kniep. "Aber wir möchten schneller wachsen als der Markt." Ziel sei es, Ericsson zu überrunden und auf Rang drei der Rangliste von Handy-Produzenten zu kommen. Derzeit hält Siemens nach eigenen Angaben einen Weltmarkanteil von neun Prozent.

Siemens-Sprecherin Kniep räumte gegenüber heise online ein, dass der Handy-Markt "schwieriger" geworden sei. Siemens gehe jedoch weiter von einem stark wachsenden Markt aus. "China und der asiatische Raum insgesamt haben ein großes Potenzial." In den europäischen Ländern gehe der Trend außerdem zum Zweit- und Dritthandy, was der beginnenden Marktsättigung entgegenwirke. (hod)