Tiscali kauft Planet-Interkom
Das italienische Telekommunikationsunternehmen Tiscali hat die Übernahme des Internet-Providers Planet-Interkom von Viag Interkom angekündigt.
Das italienische Telekommunikationsunternehmen Tiscali hat die Übernahme von Planet-Interkom angekündigt; dies sei am heutigen Donnerstag mit dem Mutterkonzern des Internet-Providers, Viag Interkom, vereinbart worden. Ferner haben die Parteien vereinbart, im "besten gegenseitigen Bemühen" die Möglichkeiten einer weiteren geschäftlichen Zusammenarbeit zu prüfen.
Tiscali will an Viag einen Betrag von 15 Millionen Euro in bar sowie 4.141.758 neu herausgegebene Tiscali-Aktien zahlen. Ausgehend vom gestrigen Schlusskurs der Tiscali-Aktie entspricht dies einer Gesamtsumme von 77,1 Millionen Euro. Die Tiscali-Aktionäre müssen allerdings der zur Emission der neuen Tiscali-Aktien erforderlichen Kapitalerhöhung zustimmen. Hierzu will der Tiscali-Vorstand so schnell wie möglich eine außerordentliche Hauptversammlung einberufen. Tiscali geht davon aus, dass die Transaktion bis zum Ende der ersten Jahreshälfte 2001 abgeschlossen sein wird.
Planet-Interkom bietet neben einem Internet-by-Call-Zugang auch ein Internet-Portal an. Durch die Übernahme wird Tiscali nach eigenen Angaben zum viertgrößten Internet-Provider im deutschen Markt, mit über 1,2 Millionen aktiver Kunden zum 31. März 2001. Für die Planet-Interkom-Kunden soll sich "zunächst nichts ändern". Tiscali setzt mit der Übernahme eine aggressive Expansionsstrategie fort, die das Unternehmen nach eigenen Angaben zum Internet-Provider Nummer 1 in Europa machen soll. In den vergangenen Monaten hatte Tiscali bereits World Online übernommen, den deutschen Provider Addcom gekauft und sich die französische Firma LibertySurf einverleibt.
Planet-Interkom befindet sich derzeit noch im Besitz der Viag Interkom, die wiederum zur British-Telecom-Gruppe gehört. Viag Interkom hat beschlossen, sich auf das Mobilfunkgeschäft zu konzentrieren und im Zuge dieser Strategie seine erfolgreiche Internet-Sparte Planet-Interkom zu veräußern. Das solle aber "nicht heißen, dass wir uns vom Internet verabschieden", betont Viag-Interkom-Chef Maximilian Ardelt. "Das Unternehmen vollzieht damit vielmehr den Schritt hin zur schwerpunktmäßigen Ausrichtung auf die mobilen Datendienste. Wir sehen unsere Zukunft in der mobilen Kommunikation und im M-Commerce". (axv)