US-Außenministerium: Keine Zweifel an russischen Hackerangriffen

Der bisher vorgelegte Bericht der US-Behörden enthält keine handfesten Beweise, dass die russische Regierung die US-Wahl manipuliert hat. Trotzdem bleibt das Außenministerium bei seinen Anschuldigungen. Ein klärender Bericht der NSA wird erwartet.

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Vorderung: Siegel des Ministerium für Heimatsicherheit; Hintergrund: Leute sitzen an einem großen Konferenztisch

(Bild: Weißes Haus/Pete Souza<br>)

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Die US-Regierung hat nach Angaben aus dem Außenministerium keine Zweifel, dass Russland hinter Hackerangriffen auf US-Ziele im zurückliegenden Wahlkampf steckt. "Die Geheimdienste sind sich sicher. Und der Präsident hätte nicht die Schritte unternommen, die er unternommen hat, wenn er nicht überzeugt wäre", sagte der Sprecher des Außenministeriums, John Kirby, am Dienstag in Washington.

Die USA werfen Russlands Regierung vor, Hackerangriffe auf Computer in den USA gestartet zu haben, darunter die Parteizentrale der US-Demokraten. Damit sollten demnach Informationen gestreut werden, die der Demokratin Hillary Clinton im Wahlkampf schaden und dem Republikaner Donald Trump zum Wahlsieg verhelfen. Trump äußerte wiederholt Zweifel an der Russland-These.

Auch erweisen sich die bisher vorgelegten Beweise als nicht aussagekräftig. Wie heise security feststellt, fehlen in dem Bericht der Heimatschutzbehörde DHS und des FBI handfeste Beweise, die einen Eingriff russischer Hacker einwandfrei belegen. Dass die russische Regierung direkt involviert war, kann der Bericht, der zugleich Netzwerkbetreibern erklären soll, wie sie sich vor Hacks dieser Art schützen können, ebenfalls nicht eindeutig zeigen. Zudem weise er starke inhaltliche Schwächen auf – Bezeichnungen für Hackergruppen und Angriffstechniken werden in dem selben Kontext "wild durcheinander geworfen".

Allerdings sollen laut dem Sicherheitsforscher Robert M. Lee und einiger anderer Beobachter Mitglieder des Kongresses noch einen geheimen Bericht der NSA erhalten, der eindeutig belegen soll, dass die russische Regierung die Wahl manipuliert hat.

Zuletzt hatte auch Julian Assange, der Gründer der Enthüllungsplattform Wikileaks verneint, dass die russische Regierung hinter den Hackerangriffen steckt. Wikileaks hatte die gehackten E-Mails veröffentlicht. Die Veröffentlichungen hatten zum Teil unangenehme Enthüllungen über Interna bei den Demokraten einem breiten Publikum zugänglich gemacht. Dies könnte zu Clintons Wahlniederlage am 8. November beigetragen haben. (mit Material der dpa) / (kbe)