Panasonic GH5: Mit 6k-Serienbildern und neuem Sensor

Mehr als Modellpflege: Die GH5 setzt sich mit mächtigen Videofunktionen, einem neuen Sensor, einem verbesserten Sucher und einem kantigen Gehäuse von der Vorgängerin ab. Auch beim Preis legt Panasonic noch einmal zu.

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Panasonic GH5: Mit 6k-Foto und neuem Sensor

(Bild: Panasonic)

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Zur Photokina 2016 kündigte Panasonic noch die Ankündigung der GH5 an – handfeste Infos Fehlanzeige. Pünktlich zur Consumer Electronics Show (CES) rückt Panasonic nun mit den technischen Details raus. Die offenbaren, dass die Nachfolgerin der GH4 ordentlich zugelegt hat.

Da ist beispielsweise der 20-Megapixel-Sensor, der auf einen Tiefpassfilter verzichtet. Damit bietet die GH5 nun eine Auflösung von 5184 × 3888 Pixeln. Neu ist das in der Micro-Four-Thirds-Familie nicht. Auch die Panasonic GX8 oder Olympus Pen F arbeiten bereits mit dieser Auflösung. Laut Panasonic handelt es sich beim GH5-Chip allerdings um eine Neuentwicklung. Verbessert haben will der Hersteller hier die Bildqualität bei hohen ISO-Empfindlichkeiten sowie die Reaktionszeiten. Ihm springt die Venus Engine als Bildprozessor bei, die ebenfalls unter anderem für eine schnellere Informationsverarbeitung sorgen soll.

Panasonic GH5 in Bildern (10 Bilder)

Die neue spiegellose Systemkamera Panasonic GH5 sitzt in einem Magnesium-Gehäuse, das gegen Staub und Spritzwasser geschützt ist. Außerdem verspricht Panasonic Frostsicherheit.
(Bild: Panasonic)

Dass Panasonic so das Tempo drillt ist kein Wunder, immerhin versteht sich die neue GH5 als kompakte Videospezialistin. So nimmt sie Bewegtbilder mit 4K-Auflösung (4096 × 2160) immerhin mit maximal 24 Bildern pro Sekunde auf. Das kleine 4K (3840 × 2160) schafft sie mit maximal 60 Bildern pro Sekunde. Dabei beherrscht sie 4:2:2-Farb-Untertastung für eine differenziertere Farbdarstellung. Als weitere Besonderheit verzichtet Panasonic darauf, die Länge von Videos auf knapp 30 Minuten zu beschränken. In allen Modi sollen Videografen zeitlich unlimitiert aufnehmen können. Auch die GH4 leistete dies schon in der R-Variante, die gut ein Jahr nach der Markteinführung des Originals in den Handel kam. Woher die Videobeschränkung für Fotokameras kommt, lesen Sie in unserem Hintergrundartikel.

Die GH5 will eine echte Videospezialistin sein. Sie kommt ohne Aufnahmelimit für Bewegtbilder aus und bietet reichlich Zubehör wie einen XLR-Mikrofon-Adapter für Videografen an.

(Bild: Panasonic)

Zur Photokina warf Panasonic außerdem mit dem Videoschlagwort "6K" um sich, dabei handelt es sich aber um einen Kompromiss. Tatsächlich beherrscht die GH5 diese Auflösung, nutzbar soll sie aber zunächst nur in Form von Standbildern im 6K-Foto-Modus mit 30 Bildern pro Sekunde in einer Serie sein. Daraus können Video- und Fotografen dann einzelne Frames extrahieren und als JPEG abspeichern. Die 6K-Auflösung von 4992 × 3744 entspricht dabei einem 18-Megapixel-Foto. Wie schon die Vorgängerin beherrscht die GH5 dazu auch den 4K-Foto-Modus nun allerdings mit 60 Bildern pro Sekunde in einer Serie. Die einzelnen Frames entsprechen dann einem 8-Megapixel-Foto. Mit an Bord sind außerdem die Post-Focus- sowie eine Stacking-Funktion. Mit Firmware-Updates, die im April und im Sommer 2017 folgen sollen, will Panasonic die Video-Fähigkeiten seines neuen Spitzenmodells weiter ausbauen.

Auch an weiteren Details hat Panasonic gefeilt. So verspricht die GH5 eine verbesserte Tracking-Leistung des Autofokus sowie eine feinere Fokusfeld-Steuerung. Nicht zuletzt kommt die Spiegellose hier nun mit individuell anpassbaren Voreinstellungen für verschiedene Motivsituationen. Bei der Bildstabilisierung setzt Panasonic wieder auf seine Dual-IS-Technik, die den 5-Achsen-Gehäuse- mit der Objektivstabilisator kombiniert.

Das Gehäuse stattet Panasonic mit einem OLED-Sucher mit einer Auflösung von 3,68 Millionen (ca. 1280 × 960) Bildpunkten aus. Damit setzt sich die Micro-Four-Thirds-Kamera vor die meisten anderen spiegellosen Konkurrenten wie etwa die Sony A7S II, die mit 2,36 Millionen Bildpunkten (1024 × 768) arbeiten. Lediglich Leicas SL bietet mit einer Sucherauflösung von 4,4 Millionen Bildpunkten (ca. 1400 × 1050) mehr Details. Der OLED-Sucher der GH5 sitzt in einem kantigen "Spiegelkasten" in der Mitte des Gehäuses, das Panasonic nun auch gegen Frost bis -10 Grad Celsius absichert. Desweiteren auch Staub- und Spritzwasser dem Magnesium-Body nichts anhaben können. Statt einem Kartenslot bietet dieser nun außerdem zwei SD-Karten-Plätze und schluckt schnelle UHS-II-Karten mit der neuen Video-Geschwindigkeitsklasse V90. Diese SDXC-Speicher erreichen Lesegeschwindigkeiten von bis zu 280 MBit/s und Schreibgeschwindigkeiten bis zu 250 MBit/s.

Damit die Kamera mit dem Smartphone kommunizieren kann, spendiert Panasonic Bluetooth sowie WLAN. Ab März soll die GH5 für knapp 2000 Euro in den Läden stehen. Die Vorgängerin startete 2014 noch mit einem UVP von 1500 Euro. (ssi)