CES

Intel zeigt Tablet-Hybrid mit 10-Nanometer-CPU und VR-Brillen

Nachdem Qualcomm den 10-nm-Chip Snapdragon 835 angekündigt hat, zeigt Intel ein laufendes System mit der für Ende 2017 versprochenen "Cannon Lake"-CPU; ansonsten setzt Intel auf VR.

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2-in-1-Notebook

2-in-1-Notebook mit Cannon Lake in den Händen von Intel-CEO Brian Krzanich

(Bild: Intel)

Lesezeit: 3 Min.

Auf der CES hielt Intel-CES Brian Krzanich einen laufenden Tablet-Notebook-Hybriden in die Kamera, in dem angeblich der für Ende 2017 eingeplante "Cannon Lake"-Prozessor lief. Damit konterte Intel vor allem die Qualcomm-Präsentation des Snapdragon 835, den Samsung Semiconductor mit 10-Nanometer-Technik produziert. Auch Cannon Lake enthält 10-nm-Technik, wobei sich allerdings mittlerweile die tatsächlich gefertigten Strukturgrößen bei unterschiedlichen Herstellern erheblich unterscheiden.

Mehr als Intel-Werbung zeigte das 2-in-1-Notebook mit Cannon Lake freilich nicht. Vermutlich wird Cannon Lake auch zuerst für extrem sparsame Mobilgeräte ohne Lüfter kommen, also als Nachfolger der Prozessoren vom Typ Kaby Lake-Y. Hier droht ab der Jahresmitte nämlich neue Konkurrenz bei Windows-10-Tablets als "Cellular PCs" mit besagtem Snapdragon 835, der nicht nur ein schnelles LTE-Modem enthält, sondern dem Microsoft auch eine Emulationsfunktion für x86-Code spendiert.

Für leistungsstärkere Notebooks und Desktop-PCs entwickelt Intel wohl eine dritte 14-Nanometer-CPU-"Lake"-Generation namens Coffee Lake nach Skylake (6. Generation Core i) und Kaby Lake (7. Generation). Dazu gibt es bisher allerdings nur Spekulationen, laut denen die Desktop-Versionen von Coffee Lake bis zu sechs CPU-Kerne enthalten sollen und die zugehörigen Serie-300-Chipsätze endlich USB-3.1-Controller mit SuperSpeedPlus enthalten.

[Update:] Zählt man Broadwell noch hinzu, ist Coffe Lake die vierte 14-nm-Generation der Intel-Core-CPUs.

Außer um die neuen Kaby-Lake-Prozessoren und den kommenden Cannon Lake ging es bei Intels CES-Präsentation vor allem um VR und Merged Reality. Neue Hardware war dabei aber nicht zu sehen, sondern wieder einmal die VR/AR-Brille Project Alloy. Diesmal gab es auch ein schematisches Bild der Alloy-Innereien: Die Brille soll ohne Kabel und externe Positionssensoren ausgeben und enthält deshalb unter anderem zwei RealSense-Kameras und einen kompletten PC mit Kaby-Lake-CPU.

Intel Project Alloy: In der VR-Brille steckt unter anderem ein Kaby-Lake-Prozessor.

(Bild: Intel)

In der Vorführung war ein VR-Spiel mit AR-Elementen zu sehen: Zwei Personen mit Alloy-Brillen spielten dabei gemeinsam in einem stilisierten Wohnzimmer, das sich aus Sicht der Spieler in die Brücke eines Raumschiffs verwandelte. Die Spieler sehen sich im Spiel dabei nicht nur gegenseitig als Spielfiguren, sondern reale Objekte verwandeln sich in Spielelemente: Das Sofa mutiert beispielsweise zu einem Steuerpult, hinter dem man sich als Spieler auch verstecken kann. Ihre Waffen steuerten die Spieler mit Hand-Controllern, die offenbar ebenfalls drahtlos an die Brillen angebunden waren.

Außerdem führte Intel noch VR-Videos, ein weiteres VR-Spiel sowie Live-Berichterstattung von Sportveranstaltungen in VR vor. Sogar auf den Verpackungen der neuen Kaby-Lake-Prozessoren klebt ein VR-Hinweis und mit Microsoft kooperiert Intel im Project Evo für Mixed Reality in Windows 10.

Unter den "Alloy"-VR-Brillen verwandelt sich ein Wohnzimmer in eine Raumschiff-Brücke, zwei Spieler sehen sich gegenseitig.

(Bild: Intel)

(ciw)